Der Verkehr in der bangladeschischen Hauptstadt steht still. Eine randalierende Studenten-Revolte versperrt die Strassen.
«We want justice»!, schreien die Demonstranten aus vollem Hals, und wenden im nächsten Moment selber Justiz an.
«We want justice»!, schreien die Demonstranten aus vollem Hals, und wenden im nächsten Moment selber Justiz an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Studenten legen den Dhaka-Verkehr lahm.
  • Sie fordern mehr Sicherheit auf den Strassen.
  • In Dhaka kommt es pro Jahr zu 12'000 Verkehrsunfällen.

Protestierende Studenten und Schüler haben den Strassenverkehr in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka lahmgelegt. Tausende junge Menschen demonstrierten am Freitag bereits zum sechsten Tag in Folge für mehr Sicherheit im Verkehr.

Am vorherigen Sonntag wurden zwei Studenten von einem Bus überfahren und getötet.

Demonstranten wandten Selbstjustiz an

Die Demonstranten blockierten Strassen, hielten Autos an und kontrollierten die Papiere der Fahrer – in manchen Fällen nahmen sie ihnen sogar die Autoschlüssel ab.

Nachdem ein Motorradfahrer am Freitag bei einem Zusammenstoss mit einem Bus starb, steckte ein wütender Mob den Bus in Brand. Daraufhin stellten die Busgesellschaften in Teilen der Stadt den Betrieb ein. Auch Fernbusse fuhren nicht.

Bangladesch, Heimat vieler ausweislosen Fahrer

Die 18-Millionen-Einwohner-Stadt Dhaka ist für verstopfte Strassen und unendlich lange Staus bekannt. Wegen weit verbreiteter Korruption finden sich in ganz Bangladesch viele unregistrierte Autos und Fahrer ohne Führerschein auf den Strassen.

Laut einer Studie sterben in dem südasiatischen Land rund 12'000 Menschen pro Jahr bei Verkehrsunfällen. Dazu tragen neben gefährlicher Fahrweise auch der schlechte Zustand von Fahrzeugen und die laxe Durchsetzung von Verkehrsregeln bei.

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