Wer den Ballermann besucht, muss sich jetzt an neue Regeln gewöhnen: Betrunkene werden nicht in die Lokale gelassen, zudem gilt ein Dresscode und Drogen-Verbot.
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Party auf Mallorca: Weil die Nacht am Ballermann zu lange ging, griff ein Unbekannter zu drastischen Mitteln, um seine Freundin nicht zu verärgern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Party-Lokale auf Mallorca haben sich zu einem Verhaltenskodex verpflichtet.
  • An den Eingängen werden jetzt die Kontrollen verschärft.
  • Wer aus einem Club rausfliegt, kommt auch sonst nirgendwo mehr rein.
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Lange mussten Ballermann-Fans aufgrund des Coronavirus auf ihre Mallorca-Ferien verzichten. Dieses Jahr dürfte es jedoch über Ostern wieder zahlreiche Touristen auf die balearische Insel ziehen: Die berühmten Clubs haben ihre Türen nämlich wieder geöffnet.

Aber so, wie die Party-Gäste ihr Mallorca kennen und lieben, wird es nicht mehr sein. Denn der Ballermann will sein Image aufpolieren. Verschiedene Benimmregeln sollen dafür sorgen, dass es nicht mehr zu Exzessen kommt, berichtet die «Mallorca Zeitung».

Betrunkene werden am Eingang abgewiesen

Der unter anderem vom Bierkönig, Megapark und Bamboleo unterzeichnete Verhaltenskodex sieht beispielsweise strenge Kontrollen am Eingang vor: Demnach können sich unter 18-Jährige Club-Besuche abschminken. Betrunkene ebenso.

Zudem soll neu ein Dresscode umgesetzt werden. Wer oberkörperfrei auftaucht, hat schlechte Karten. Die Party-Gäste sollten mindestens Schuhe und Shirt tragen – bestenfalls ein Hemd.

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Mallorcas Ballermann ist als Party-Hochburg bekannt.
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Menschen stehen in der Nähe der «Bierstrasse» am Strand von Arenal auf Palma de Mallorca. (Archiv)
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Der Ballermann auf Mallorca ist fürs Koma-Saufen bekannt.
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Laut einer Schweizer Kneipen-Wirtin ist diese Saison «so extrem, wie nie zuvor».
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Die Männergruppen würden durchdrehen. «Ich kann nicht hundertprozentig sagen, ob der Ballermann für Frauen noch sicher ist», sagt die Wirtin.
«Trinkgelage» auf der Strasse sind jetzt verboten. (Symbolbild)

Mit unzivilisiertem Verhalten ist ebenfalls Schluss: Wer sich im Party-Lokal prügelt, fliegt raus.

Sein Glück danach bei einem anderen Club zu versuchen, dürfte nicht viel bringen: Die Lokale stehen über einen internen Kommunikationskanal miteinander in Verbindung. Wird man aus einem Club rausgeworfen, kommt man anderswo auch nicht mehr rein. Auch zur Nationalpolizei besteht ein direkter Kanal.

Im Bierkönig und Co. Drogen zu konsumieren, ist ebenfalls verboten. An Personen unter 18 Jahren werden weder Alkohol noch Tabak verkauft. Auch öffentliche «Trinkgelage» auf der Strasse werden untersagt.

Bei Regelverstössen drohen Bussen

Zu Lärm und Müll gibt es ebenfalls Verhaltensregeln: Hört das Party-Volk zu laute Musik, darf die Polizei die Musikgeräte für mindestens 24 Stunden einziehen. Sämtliche Lärmbelästigung ist tabu – denn bei der Playa de Palma handelt es sich auch um eine Wohngegend. Ausdrücklich verboten ist ausserdem, Abfall liegenzulassen und im öffentlichen Raum zu urinieren.

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Ausserdem darf an der berühmten Partymeile nicht mehr für den massiven Konsum von Alkohol oder Sex geworben werden. Wer in der Öffentlichkeit offensichtlich sexuelle Handlungen ausführt, wird ebenfalls gebüsst.

Regelverstösse können den Mallorca-Touristen teuer zu stehen kommen. Bei leichten Verstössen werden die Betroffenen mit rund 100 bis 765 Franken gebüsst. Für schwere Verstösse kann man mit etwa 765 bis 1530 Franken belangt werden. Sehr schwere Verstösse können 1530 bis 3055 Franken kosten.

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