Nach dem zusätzlichen medialen und politischen Fokus auf den Gaza-Konflikt sicherte Annalena Baerbock der Ukraine und Moldau fortlaufende Unterstützung zu.
Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr Amtskollege aus der Republik Moldau, Nicu Popescu, bei der Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform im Palast der Republik in Chisinau.
Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr Amtskollege aus der Republik Moldau, Nicu Popescu, bei der Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform im Palast der Republik in Chisinau. - Bernd von Jutrczenka/dpa

Viel Aufmerksamkeit richtet sich aktuell auf Israel und die Nahost-Region. Deutschland und Frankreich wollen dafür sorgen, dass auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nicht aus dem Blick gerät. Aussenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine und ihrer kleinen Nachbarrepublik Moldau angesichts der Nahostkrise um Israel anhaltende Unterstützung gegen Russland versprochen.

«In diesen Tagen, wo uns die Lage in Nahost so im Atem hält, ist es mir wichtig, zu unterstreichen: Wir stehen weiter Schulter an Schulter mit der Ukraine und mit Moldau», sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Chisinau, der Hauptstadt von Moldau, bei der vierten Moldau-Unterstützerkonferenz. Auch Frankreich versicherte der früheren Sowjetrepublik seine Unterstützung auf dem Weg in die EU.

Deutschland will bei Reformen unterstützen

Deutschland werde Moldau bei Energiefragen, der wirtschaftlichen Stabilisierung und bei Reformschritten hin zu einem EU-Beitritt unterstützen und dafür im nächsten Jahr 95 Millionen Euro bereitstellen, sagte Baerbock.

Im Juni 2022 hatte Moldau wie die Ukraine den EU-Kandidatenstatus erhalten. In diesem Dezember soll entschieden werden, ob mit der Ukraine und Moldau Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden.

Der Ministerpräsident von Moldau, Dorin Recean, räumte ein, die Erwartung eines solideren Haushalts sei noch nicht erfüllt. Man strebe aber etwa an, die Energiesicherheit und -effizienz zu verbessern. Dazu werde Moldau einen ehrgeizigen Plan zur Reduzierung der Energieimporte und zur Erreichung der Klima- und Effizienzziele vorlegen.

Paris: Russischer Krieg sendet weiterhin Schockwellen

Frankreichs Aussenministerin Catherine Colonna sagte, der russische Angriffskrieg sende «weiterhin Schockwellen in ganz Europa und darüber hinaus». Europäische und internationale Hilfe für Moldau sei deswegen notwendiger denn je, um die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung abzumildern und zur Wiederbelebung der Wirtschaft beizutragen.

Die Moldau-Plattform war im April 2022 von Baerbock zusammen mit Frankreich und Rumänien als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine ins Leben gerufen worden. Bei drei Geber-Konferenzen in Berlin, Bukarest und Paris waren 2022 mehr als eine Milliarde Euro für Moldau zusammengekommen. Moldau hatte im vergangenen Jahr laut Weltbank eine Wirtschaftsleistung von gut 14 Milliarden US-Dollar.

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