Autor Foer setzt in Klimakrise auf junge Leute, nicht Politiker
Der Bestseller-Autor Jonathan Safran Foer («Wir sind das Klima!», «Tiere essen») setzt wenig Hoffnung in die Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow.

Das Wichtigste in Kürze
- Er sehe bei den Verhandlungen in Schottland keinen Akteur, weder die USA noch die EU, der im Kampf gegen den Klimawandel vorangehen könnte, sagte der Schriftsteller (44) der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» (Freitag).
Die USA hätten zwar keinen moralischen Anspruch mehr, dafür eigentlich die wirtschaftlichen Möglichkeiten. «Aber unser Land zerfällt in seine Einzelteile. Es werden noch nicht mal Gesetze verabschiedet, bei denen es einen breiten Konsens zu geben scheint. Wie soll das dann bei einem Thema wie der Klimakrise klappen, das so sehr spaltet.» Auch Europa mit seinen aufkommenden Nationalismen und der Radikalisierung in der Politik scheide aus, meinte Foer.
Der Autor hofft auf junge Leute. «Sie sind die einzige Hoffnung», sagte der Familienvater. «Vielleicht braucht es eine neue Taktik. Es sind vor allem die Jungen, die die Wirtschaft antreiben. Deswegen sage ich ihnen, aber auch mir selbst und allen: Wir haben mehr Macht als wir meinen. Wir können etwas bewirken, sowohl mit unserem eigenen Handeln als auch mit unserem Geld. Wenn es einen Bereich oder ein Unternehmen gibt, das jenes zerstört, das für uns wertvoll ist, dann geben wir denen einfach nicht mehr unser Geld.»