Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin zeigt die Werke von 378 «gottbegnadeter» Künstler der Nazis.
‹Gottbegnadeten› Künstler
Die Ausstellung der ‹Gottbegnadeten› Künstler im Historischen Museum in Berlin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Historischen Museum in Berlin wird die Kunst von vielen Nazi-Künstlern präsentiert.
  • Die Ausstellung thematisiert die Verflechtungen zwischen Nazi-Zeit und Nachkriegszeit.

Die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit nach dem Kriegsende 1945 in Deutschland hat auch in der Kultur vielfach nicht stattgefunden. Mit einer Ausstellung thematisiert das Deutsche Historische Museum in Berlin die personellen Verflechtungen zwischen Nazi-Zeit und Nachkriegsdeutschland.

Die Präsentation «Die Liste der ‹Gottbegnadeten› Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik» ist im Pei-Bau des Museums zu sehen. Sie läuft von Freitag an bis zum 5. Dezember.

‹Gottbegnadeten› Künstler
378 Künstler wurden als «gottbegnadet» bewertet. - Keystone

Im Auftrag von Adolf Hitler stellte Propaganda-Chef Joseph Goebbels 1944 die Liste der «Gottbegnadeten» zusammen. Im Kern erfasst waren 378 Künstler, darunter 114 Bildhauer und Maler. Sie galten als «unabkömmlich» und blieben damit etwa von Einsätzen an den Kriegsfronten verschont. Anhand ausgewählter Beispiele zeigt die Ausstellung, wie viele dieser Künstler im Kulturbetrieb der jungen Bundesrepublik integriert waren.

Kunst als «Werkzeug der Indoktrinierung»

Der NS-Staat habe die Künstler - alles Männer - und ihre Arbeiten zum «Werkzeug der Indoktrinierung» gemacht. So Raphael Gross, Präsident des Deutschen Historischen Museums, am Mittwoch in Berlin.

Nach den Worten von Gross geht es nicht um Architekten, die etwa eine Autobahn nach dem Krieg gebaut hätten. Es ginge um: «Kunstwerke und damit um die Frage, inwieweit man mit dem Zeigen und Sehen solcher Kunstwerke etwas von dem Selbstverständnis übernimmt, das sie zum Ausdruck bringen.»

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