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Audi will bis Jahresende wieder aus der Verlustzone sein

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Deutschland,

Die Corona-Pandemie hat auch die Ingolstädter VW-Tochter schwer getroffen. Aktuell scheint sich die Lage zu stabilisieren. Ein weiterer Stellenabbau ist für Audi-Chef Duesmann kein Thema - er führt im Konzern gerade «eine mittelgrosse Revolution» an.

Ein Audi Q5 steht in der Produktion. Foto: picture alliance / dpa
Ein Audi Q5 steht in der Produktion. Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die lange Schliessung der Autowerke und Autohändler und der Einbruch der Kundennachfrage haben Audi tief in die roten Zahlen rutschen lassen.

Die VW-Tochter verkaufte im ersten Halbjahr weltweit 22 Prozent weniger Autos, der Umsatz fiel um 29 Prozent auf nur noch 20,5 Milliarden Euro, der operative Verlust betrug 750 Millionen Euro.

«Seit dem 22. Juni produzieren wir wieder an allen Audi-Standorten weltweit», sagte Audi-Chef Markus Duesmann am Freitag in Ingolstadt. Aber «trotz erster positiver Signale aus den Märkten bleibt das Jahr 2020 weiterhin extrem herausfordernd», betonte Finanzvorstand Arno Antlitz. Für das Gesamtjahr erwarte der Vorstand eine weltweit geringere Nachfrage, deutlich weniger Umsatz und ein Betriebsergebnis «erheblich unter Vorjahr», jedoch «klar positiv». Im vergangenen Jahr hatte Audi 4,5 Milliarden Euro zum Betriebsgewinn des VW-Konzerns beigesteuert.

Duesmann sagte, der Abbau von 9500 Arbeitsplätzen in Ingolstadt und Neckarsulm sei schon im November und damit vor Ausbruch der Corona-Pandemie beschlossen worden. «Ich bin überzeugt, dass das für uns hinreichend ist. Darüber hinaus ist nichts geplant.» Antlitz sagte: «Wir investieren beherzt in unsere Produktprogramm und E-Mobilität. Wir können uns das leisten», denn der Konzernverbund eröffne Synergien.

Das soeben gestartete Projekt Artemis solle ein völlig neues Bordnetz für viele Fahrzeuge im VW-Konzern entwickeln und E-Autos «schnell an den Start bringen», sagte Duesmann, der als VW-Vorstand auch die Forschung und Entwicklung des gesamten Konzerns leitet. Die gemeinsame Elektro-Plattform PPE von Audi und Porsche sei schon weit gediehen. Artemis laufe parallel und gehe viel weiter. Künftig würden die Baureihen nicht mehr «nach dem Blechkleid» und der Länge der Fahrzeuge sortiert, sondern nach dem Stand der Bordnetze. «Das ist eine mittelgrosse Revolution.» Das erste Artemis-Modell soll ein Audi sein und in vier Jahren auf den Markt kommen.

Audi wolle die CO2-Vorgaben der EU selbstverständlich einhalten, sagte Duesmann. Angesprochen auf die angekündigte Senkung des CO2-Ausstosses bei BMW in den nächsten zehn Jahren, sagte er: «Wir haben ein ähnliches Ziel wie BMW.» 2025 wolle Audi 20 batterieelektrische Autos anbieten.

Die Audi-Hauptversammlung am Freitag war die 131. und aller Voraussicht nach letzte in der Unternehmensgeschichte. Sie sollte am Abend auf Antrag von VW den Squeeze-Out, also den Ausschluss der letzten noch verbliebenen Kleinaktionäre, beschliessen. Diese hielten noch knapp 0,4 Prozent der Aktien. Den Unternehmenswert der Audi AG bezifferte ein gerichtlich bestellter Wirtschaftsprüfer auf 66,7 Milliarden Euro. Die Online-Hauptversammlung war auch eine der längsten in der Unternehmensgeschichte. Die freien Aktionäre hatten unzählige kritische Fragen zu unterschiedlichen Themen eingereicht, von der Angemessenheit der Barabfindung bis zur Klage, dass es auf einer Online-Hauptversammlung kein Modellauto als Aktionärsgeschenk gebe.

Im ersten Halbjahr hatte Audi 707.000 Fahrzeuge verkauft und damit einen ähnlichen Rückgang wie die grösseren Konkurrenten Mercedes-Benz und BMW verkraften müssen. In China brach die Audi-Nachfrage um 3 Prozent ein, in Europa um 37 Prozent. Antlitz sagte: «Die aktuelle Situation scheint sich zu stabilisieren.»

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