Der Attentäter, der 2016 am Berliner Breitscheidplatz ein Attentat verübte, hatte zuvor das Wohnhaus von Angela Merkel fotografiert.
Attentäter Angela Merkel Wohnhaus
Anschlag am Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Dezember 2016 verübte ein Attentäter in Berlin einen Anschlag.
  • Im Vorfeld des Anschlags hatte er Angela Merkels Wohnhaus fotografiert.
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Der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri hat im Vorfeld des Anschlags den Wohnsitz der Bundeskanzlerin in Berlin fotografiert. Auf einem Foto, das auf Amris Handy gefunden wurde, ist im Hintergrund das Wohnhaus der Kanzlerin in Berlin-Mitte zu sehen: Ein entsprechender Bericht des ARD-Magazins «Kontraste» wurde AFP am Donnerstag aus Kreisen des Amri-Untersuchungsausschusses im Bundestag bestätigt.

Es gebe auch weitere Fotos aus der Umgebung der Museumsinsel, wo Merkel ihre Privatwohnung hat. «Kontraste» zitierte in dem Bericht eine Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA), wonach diese Fotos dazu gedient haben könnten, mögliche Anschlagsziele auszukundschaften.

Die Fotos entstanden dem Magazin zufolge am 23. Oktober 2016, knapp sieben Wochen vor dem Weihnachtsmarktattentat. Die BKA-Ermittler seien in ihrem Auswertungsvermerk ein halbes Jahr später zu dem Schluss gekommen, dass Amri den Bereich um den Berliner Dom zu diesem Zeitpunkt «als potentielles Anschlagsziel in Betracht gezogen haben könnte».

Nur Zufall?

Dies wurde im Untersuchungsausschuss allerdings in Zweifel gezogen. Die gefundenen Fotos seien «ohne erkennbare Ausspähungsabsicht», hiess es im Umfeld des Ausschusses gegenüber AFP. Das Wohnhaus der Bundeskanzlerin sei auf dem betreffenden Foto lediglich «weit im Hintergrund zu sehen».

Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz kritisierte gegenüber «Kontraste», dass das BKA in seinem Auswertungsbericht das Haus der Kanzlerin nicht ausdrücklich erwähnt habe. «Dass hier nicht mal die Option, dass hier auch das Haus der Kanzlerin betroffen sein könnte, in den Akten vermerkt ist, hat uns sehr irritiert», sagte von Notz dem TV-Magazin. «Darüber werden die Sicherheitsbehörden Auskunft geben müssen.»

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