Attentat durch Ukraine? Ex-Mariupol-Verantwortlicher getötet
Berichten zufolge wurde der ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Mariupol, Gurtziew, bei einem Anschlag getötet. Russland verdächtigt die Ukraine.

Zaur Gurtziew war 2022 als stellvertretender Bürgermeister an der Belagerung von Mariupol beteiligt. Nun ist er in der südwestrussischen Stadt Stawropol ums Leben gekommen, wie die «SZ» unter Berufung auf russische Medien berichtet.
Russische Stellen sehen die Ukraine demnach als möglichen Drahtzieher hinter der Explosion, die zwei Menschen tötete. Die Hintergründe Gurtziews Rolle in Mariupol sollen eng mit dem Verlauf des Ukraine-Krieges verknüpft sein.
Russland wirft Ukraine Anschläge vor
Gurtziew hatte nach der Einnahme von Mariupol eine neue Position in der russischen Verwaltung übernommen, so die «SZ». Seine mutmassliche Ermordung wirft Fragen nach der Sicherheit russischer Amtsträger auf.

Russland wirft der Ukraine immer wieder Sabotage und gezielte Anschläge auf eigene Funktionäre vor. Die ukrainische Seite hat sich bislang nicht offiziell zu den jüngsten Vorwürfen geäussert.
Experten verweisen auf eine zunehmende Zahl ähnlicher Vorfälle in den besetzten Gebieten. Die Tötung von Gurtziew fällt in eine Phase erhöhter Spannungen, wie aktuelle Berichte zeigen.
Vorfall in sensibler Zeit
Die russischen Behörden präsentierten laut «SZ» keine konkreten Beweise für eine ukrainische Verwicklung. Internationale Beobachter fordern eine unabhängige Untersuchung des Falls.
First deputy head of Stavropol administration and participant in "SMO" Zaur Gurtsiev killed in grenade explosion
— ASTRA (@ASTRA_PRESS) May 29, 2025
Local media reported that around midnight on May 28, an explosion occurred on Chekhova Street near house 85/19 in Stavropol. Witnesses said a man detonated a grenade.… pic.twitter.com/mSAHHkxfP7
Die mutmassliche Tat ereignete sich in einem politisch hochsensiblen Umfeld. Aktuell werden zwischen Russland und der Ukraine erneut Friedensgespräche ins Auge gefasst.
Die russische Regierung hat für Anfang Juni neue Verhandlungen vorgeschlagen. Gurtziews Tod könnte die ohnehin angespannte Lage zusätzlich verschärfen.
Knotenpunkt Mariupol
Mariupol gilt als Symbol für den brutalen Verlauf des Ukrainekriegs seit 2022. Die Stadt wurde monatelang belagert und schwer zerstört.
Die Belagerung führte zu massiven humanitären Katastrophen und internationaler Empörung. Viele Zivilisten verloren ihr Leben oder mussten die Stadt verlassen.
Russische und ukrainische Truppen lieferten sich erbitterte Gefechte um die strategisch wichtige Hafenstadt. Mariupol blieb schliesslich unter russischer Kontrolle.