Matthias Maurer war der zwölfte Deutsche im Weltall. Nun ist der 52-Jährige wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen.
Matthias Maurer
Matthias Maurer ist jetzt wieder in Deutschland. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Matthias Maurer war ein halbes Jahr lang im Auftrag der Esa auf der ISS-Raumstation.
  • Der Deutsche war im Weltall an zahlreichen Experimenten beteiligt.

Ein halbes Jahr war er im All – jetzt ist Matthias Maurer wieder auf der Erde angekommen. Unmittelbar nach seiner Landung im Golf von Mexiko düste er weiter nach Köln. Und nun? Erstmal Füsse hochlegen.

Am frühen Samstagmorgen landete er mit einer Maschine der Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn. Er sei zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, fühle sich ansonsten aber pudelwohl, sagte der 52-Jährige. «Ich bin sehr glücklich.» Das waren auch die mehreren Dutzend Angehörigen und Freunde, die Maurer bei der Ankunft empfingen.

Hauptsache gesund

«Wir sind erstmal froh, dass er heil und gesund zurück ist», meinten etwa seine Studienfreunde Erik Hepp und Uwe Arenz. «Wir sind schon sehr gespannt, was er alles erzählen wird.» Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war gekommen, um den Heimkehrer zu begrüssen.

Matthias Maurer
Matthias Maurer wurde unmittelbar nach der Landung aus der Raumkapsel geholt. - Keystone

Der Saarländer hatte rund ein halbes Jahr an Bord der Internationalen Raumstation ISS verbracht. Am Freitagmorgen hatte eine Raumkapsel ihn und drei US-Amerikaner vor der Küste Floridas abgesetzt. Danach flog Maurer weiter nach Köln.

Mit dem Verlauf seiner Mission sei er sehr zufrieden, gleichzeitig verspüre er grosse Demut, sagte Matthias Maurer. Er habe den Blick von oben genossen: «Da sieht man wirklich, dass die Erde eine Kugel ist.» Vermisst habe er manchmal «Annehmlichkeiten wie das Essen von einem Teller, wo nicht alles wegfliegt».

Russische Kollegen sind seine Weltraum-Brüder

Mit den russischen Kosmonauten habe er sich wunderbar verstanden. «Die russischen Kollegen sind meine Weltraum-Brüder, genauso wie meine Nasa-Kollegen.» Während Maurers Aufenthalt auf der ISS hatte der russische Angriff auf die Ukraine begonnen. Wegen des Kriegs gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen.

«Ich komme von einer Insel, auf der alles in Ordnung war», meinte Maurer. Die ISS sei 22 Jahre lang ein Symbol für internationale Kooperation, Freundschaft und friedliche Zusammenarbeit der Menschen gewesen. «Von dort oben zu sehen, wie die Welt entgleitet, ist sehr bedrückend und sehr erschreckend.»

Matthias Maurer ist zwölfter Deutscher im All

Maurer war am 11. November 2021 zum Aussenposten der Menschheit gereist. Dort war er an zahlreichen Experimenten beteiligt und absolvierte einen Ausseneinsatz. Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa war der zwölfte Deutsche im Weltall.

In Köln wird Matthias Maurer in den kommenden zwei Wochen im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreut. Im DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin soll er eine Reihe medizinischer Tests durchlaufen.

MAtthias Maurer
Dieses elfköpfige Team, zu dem auch Matthias Maurer gehörte, war auf der ISS-Raumstation. - Keystone

Wenn das vorbei ist, werde er endlich mal «die Füsse hochlegen, mich einfach mal ein bisschen entspannen», sagte Maurer. Er freue sich auf etwas mehr Freiheit im eigenen Tagesablauf. Und dann wolle er auch mal Urlaub machen.

«Es waren unglaubliche Eindrücke und Erlebnisse», meinte der Astronaut. Er könne sich gut vorstellen, erneut in den Weltraum zu fliegen: «Wenn es noch mal eine zweite Möglichkeit gibt, dann würde ich das gerne noch mal machen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Raumstation ISSRaumfahrtLuftwaffeNasaErdeISS