Seit Jahren zu wenig Investitionen in deutsche Spitäler?

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Deutschland,

Die gesetzlichen Krankenkassen und Ärztevertreter machen den deutschen Bundesländern Vorwürfe: Seit Jahren würden sie zu wenig in Spitäler investieren.

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Eine OP in einer Klinik in Baden-Württemberg. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die GKV und Ärztevertreter beklagen sich über fehlende Investitionen in deutsche Spitäler
  • Notwendige Investitionen würden von den Ländern nur zum Teil getätigt.
  • Nötig sei eine Abkehr von der reinen Kostenbetrachtung.

Die gesetzlichen Krankenkassen und Ärztevertreter haben den deutschen Bundesländern vorgeworfen, zu wenig Geld für die Spitäler bereitzustellen.

Notwendige Investitionen würden von den Ländern nur zum Teil getätigt, obwohl es deren gesetzliche Aufgabe sei, sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Florian Lanz, der Nachrichtenagentur AFP heute Sonntag. «Die Leidtragenden sind meist die Patienten und die Pflegekräfte.» Auch der Marburger Bund beklagte fehlende Investitionen.

«Fehlt seit Jahren an Investitionen»

«Es fehlt seit Jahren an Investitionen der Länder», sagte die Chefin des Marburger Bundes, Susanne Johna, der «Passauer Neuen Presse» vom Samstag. «Wenn man einen guten Status hat und drei bis vier Jahre nicht zusätzlich investiert, führt das nicht sofort zu einer Verschlechterung.» Zugleich warnte sie, das könne aber nicht über zehn Jahre gutgehen. «Dann werden Bereiche marode, die Finanzmittel brauchen».

Die Länder bestritten nicht, dass zu wenig Geld in die Kliniken fliesse. «Angeblich können sie nicht mehr leisten», sagte Johna. «Das ist eine Schutzbehauptung.»

Wer die Verantwortung habe, müsse sie auch wahrnehmen. «Sonst wird sich die Situation weiter verschlechtern.»

Bessere Vergütung und planbare Arbeitszeiten

Nötig sei eine Abkehr von der reinen Kostenbetrachtung: «Gute Versorgung gibt es nicht zum Nulltarif.» So müssten die Pflegekräfte besser vergütet werden. Johna forderte zudem planbare Arbeitszeiten. «Pflegende und Ärzte müssen sich darauf verlassen können, dass sie mal ein freies Wochenende haben, ohne dass das Telefon klingelt, um Personalengpässe auszugleichen.»

An den Spitälern gebe es derzeit «grosse Probleme». «Die Situation hat sich über die Jahre verschlechtert – nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit Blick auf die Personalnot», kritisierte die Vorsitzende des Ärzteverbands. Die Kliniken verlören zunehmend besonders qualifizierte Pflegekräfte, die in andere Berufsfelder gingen.

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