Ein Arzt, der ein Röntgenbild einer Überlebenden des Pariser Bataclan-Anschlags verkaufen wollte, ist zu einer Strafe von 5000 Euro verurteilt worden.
Konzertsaal Bataclan
Konzertsaal Bataclan - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chirurg muss 5000 Euro Strafe wegen Verletzung der Schweigepflicht zahlen.

Der Chirurg hatte vergeblich versucht, eine Aufnahme des von einer Kugel getroffenen Unterarmknochens auf einer Website zu versteigern. Das Gericht verurteilte ihn am Mittwoch wegen Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht.

Die Richter folgte nicht den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die ein Jahr Haft auf Bewährung und ein zeitweises Berufsverbot gefordert hatte. Der Chirurg hatte vor Gericht erklärt, er habe eine «historische und bedeutende medizinische Aufnahme» seiner Karriere als Non-Fungible Token (NFT) – also als digitale Kopie – versteigern wollen. Als Preis hatte er etwa 2.800 Dollar angesetzt.

Nachdem die Website Mediapart darüber berichtet hatte, war die versuchte Versteigerung beendet worden. Der Arzt hatte im Begleittext erwähnt, dass die junge Frau, die beim Anschlag auf den Pariser Konzertsaal Bataclan im November 2015 verletzt worden war, dabei auch ihren Partner verloren hatte. Die Staatsanwaltschaft warf dem Arzt deswegen auch die Verletzung der Privatsphäre vor, was die Richter jedoch nicht aufgriffen.

Der Chirurg hatte vor Gericht eingeräumt, «eine Dummheit und einen Fehler» begangen zu haben. Er ist derzeit krank geschrieben und vom Dienst suspendiert, Bei der Urteilsverkündung war er nicht anwesend.

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