Archäologen finden uraltes Brot mit Christus-Bild in der Türkei
In der Osttürkei haben Archäologen in der antiken Siedlung Topraktepe verkohlte Brote aus dem 7. bis 8. Jahrhundert gefunden – in bemerkenswert gutem Zustand.

In der antiken Siedlung Topraktepe im osttürkischen Karaman haben Archäologen fünf aussergewöhnlich gut erhaltene, verkohlte Brote aus dem 7. bis 8. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Nach Angaben der Provinzverwaltung Karaman handelt es sich um die bisher am besten erhaltenen Funde dieser Art in Anatolien, wie Kathpress am Freitag berichtete.
Eines der Brote zeigt ein Bild Jesu und trägt die Inschrift «Mit Dank an den gesegneten Christus». Die Darstellung unterscheidet sich vom bekannten «Christus Pantokrator» und zeigt stattdessen den «Christus als Sämann» – ein Motiv, das Forschende als Hinweis auf den Zusammenhang von Glauben und täglichem Brot im frühen oströmischen Mittelalter deuten. Vier weitere Brote sind mit Kreuzornamenten versehen.
Expertenteam untersucht mögliche liturgische Brote
Nach Einschätzung der Expertinnen und Experten könnte es sich um eucharistische Brote (Prosphoren) handeln. Interdisziplinäre Untersuchungen sollen nun klären, ob die Funde liturgisch verwendet oder als Votivgaben dargebracht wurden.
Die Brote blieben durch Verkohlung aussergewöhnlich gut erhalten; Teigstruktur und Ornamente sind noch deutlich erkennbar. Topraktepe, das im byzantinischen Reich als Eirenopolis bekannt war, war vom späten Altertum bis ins Mittelalter bewohnt und bietet wertvolle Einblicke in kirchliche und landwirtschaftliche Praktiken jener Zeit.