André Poggenburg verlässt die AfD und rechnet ab

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Deutschland,

Abschied mit harschen Worten: Der rechtsnationale Ex-Landeschef der AfD in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, kehrt seiner Partei den Rücken.

Andre Poggenburg.
André Poggenburg, damaliger Landesvorsitzender der AfD Sachsen-Anhalt, verlässt die Partei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • André Poggenburg hat heute Freitag die AfD verlassen.
  • Der rechtsnationale Politiker hat bereits eine neue Partei gegründet.

Der rechtsnationale Politiker André Poggenburg hat die AfD verlassen und den Parteivorstand zum Abschied scharf kritisiert. Der Landtagsabgeordnete aus Sachsen-Anhalt und einstige Landesparteichef bestätigte der Deutschen Presse-Agentur heute Freitag, dass er mit sofortiger Wirkung seinen Parteiaustritt erklärt hat. Poggenburg, der in der Vergangenheit immer wieder durch verbale Entgleisungen auffiel, hat der «Welt» heute Freitag zufolge bereits eine neue Partei gegründet: Mit ihr wolle er im Herbst bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg antreten.

Die AfD hat an Glaubwürdigkeit verloren

Die Differenzen mit der AfD-Parteiführung in Berlin hätten «letztlich ein unüberbrückbares Ausmass angenommen, so dass ich mich dazu entschieden habe, meinen politischen Kampf für dieses Land ausserhalb der AfD weiterführen zu müssen», sagte Poggenburg der «Welt». Zudem habe die Partei Wahlversprechen gebrochen, weshalb ihm nur der Austritt geblieben sei. Poggenburgs Fazit: «Sie wird oft nicht mehr als wirklich patriotische Alternative wahrgenommen und hat diesbezüglich stark an Glaubwürdigkeit verloren.»

Ganz anders werden soll das dem Bericht zufolge mit jener Partei, die der 43-Jährige am Donnerstag in Sachsen gegründet habe – unter dem Namen «Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland». In der Nacht postete er auf seiner Facebook-Seite bereits Fotos, die Namen und Logo der neuen Gruppierung zu zeigen scheinen.

Screenhshot der Facebook-Seite der AdP.
André Poggenburgs neueste Partei auf Facebook. - Facebook

Ihr haben sich dem «Welt»-Bericht zufolge noch weitere enttäuschte AfD-Mitglieder angeschlossen. Im Vorstand der neuen Partei sitzen demnach Egbert Ermer und Benjamin Przybylla, die bisher der sächsischen AfD angehörten. «Spiegel Online» hatte Ermer am Donnerstag mit dem Satz zitiert: «Das Projekt Parteigründung geht heute los.» Geplant sei eine «mitteldeutsche Bewegung», mit Zweigen unter anderem in Brandenburg und Sachsen.

Poggenburg kritisiert eine Hysterie in der AfD, hinter der die Angst vor einer drohenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz stecke. Allerdings war er selbst auch schon mehrfach bei Parteifreunden mit markigen Sprüchen angeeckt. Zuletzt hatte Poggenburg am Silvestertag auf Twitter «Den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019!» gewünscht.

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