Nach einem Amoklauf mit sechs Verletzten in einer Regionalbahn bei Herzogenrath muss die Justiz nun entscheiden, ob der Täter in Untersuchungshaft kommt oder in eine geschlossene Psychiatrie.
Polizisten stehen vor der Regionalbahn, in der sich die Attacken ereigneten.
Polizisten stehen vor der Regionalbahn, in der sich die Attacken ereigneten. - Ralf Roeger/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Amoktat in einem Regionalexpress in Nordrhein-Westfalen müssen die Ermittler entscheiden, was mit dem festgenommenen Mann geschehen soll.

Geprüft wird, ob gegen den 31-Jährigen ein Haftbefehl beantragt wird oder ob eine Unterbringung in einer Psychiatrie in Frage kommt. Der Mann soll am Freitag in dem Zug ein Messer gezückt und wahllos und willkürlich auf seine Mitreisenden eingestochen haben. Am Ende wurden fünf Menschen und der Angreifer selbst verletzt. Ermittelt wird gegen den 31-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Ein Bundespolizist konnte den Mann gemeinsam mit zwei Reisenden überwältigen. Der 31-Jährige, geboren im Irak und als Flüchtling nach Deutschland gekommen, ist für die Behörden kein Unbekannter. Nach einem Hinweis aus dem Flüchtlingsheim, in dem er damals lebte, war in seinem Fall 2017 ein «Prüffall Islamismus» angelegt worden.

Dass es sich bei der Attacke des Mannes im Zug um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, davon gingen die Ermittler am Freitagabend aber nicht aus. «Für ein islamistisches Motiv der Tat haben wir bislang nichts Belastbares», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen der Deutschen Presse-Agentur.

Weil bei den Ermittlern aber Zweifel an der Schuldfähigkeit des Verdächtigen aufkamen, sollte dieser psychiatrisch untersucht werden. Ob der Verdächtige schon vernommen wurde und sich zur Tat geäussert hat, dazu wollte die Staatsanwältin nichts sagen. 270 Menschen waren zum Zeitpunkt der Tat in dem Zug.

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