Sergio Pirozzi gibt seinen Posten als Bürgermeister der italienischen Erdbebenstadt Amatrice ab. Der Grund für seinen Rücktritt soll sein neues Amt als Ratsmitglied der Region Latium sein.
Zusammen mit einer Delegation empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel Sergio Pirozzi im Bundeskanzleramt.
Zusammen mit einer Delegation empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel Sergio Pirozzi im Bundeskanzleramt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bürgermeister der italienischen Erdbebenstadt Amatrice tritt ab.
  • In einem offenen Brief erklärt Sergio Pirozzi die Gründe für seinen Rücktritt.

Er war das Gesicht der italienischen Erdbebenstadt Amatrice, und sein Weg führte ihn bis zu Kanzlerin Merkel: Nun tritt Sergio Pirozzi als Bürgermeister des kleinen Ortes in Mittelitalien ab. Das Amt sei nicht mit seinem neuen als Ratsmitglied der Region Latium vereinbar, schrieb der 53-Jährige in einem offenen Brief, der am Freitag veröffentlicht wurde. Sein Abtritt sei kein «Verlassen, sondern ein weiterer Akt der Liebe für meine Heimat». «Ich bleibe für immer in Amatrice, mit dem Geist und mit dem Herzen.»

Die Stadt nordöstlich von Rom war bei dem Erdbeben im August vor zwei Jahren vollkommen zerstört worden. In der Region starben fast 300 Menschen. Pirozzi, ein ehemaliger Fussballtrainer, wurde bald zum Medienstar. In einem Kapuzenpullover mit der Aufschrift «Amatrice» kämpfte er für den Wiederaufbau seines Ortes. Im vergangenen September hatte ihn Angela Merkel zu einem Besuch in Berlin empfangen. Amatrice liegt aber immer noch weitgehend in Trümmern.

Pirozzi war im März zum Regionalrat gewählt worden, seine Kandidatur für das Amt des Regionalpräsidenten scheiterte jedoch. Zu Beginn des Jahres wurde auch bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen dem Einsturz eines Hauses ermittelt, einen Prozess gab es bisher nicht. Sein Amt als Bürgermeister übernimmt nun sein bisheriger Stellvertreter.

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