Etwa 2000 Einsätze von 250 Militärflugzeugen aus 25 Nationen: Im Luftraum über Deutschland wird es ab Montag während des Grossmanövers «Air Defender 23» eng.
Air Defender 23
Air Defender 23 ist die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/CHRISTIAN CHARISIUS
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die NATO plant mit «Air Defender 23» eines der grössten Luftwaffen-Manöver der Geschichte.
  • Das Manöver liefert auch eine deutliche Message an Wladimir Putin.

Das grösste Luftwaffen-Manöver in der Geschichte der Nato soll auch ein Signal der Stärke an Wladimir Putin senden. Das machte US-Botschafterin Amy Gutmann am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zu Manöver «Air Defender 23» klar. Es beginnt am kommenden Montag und dauert zehn Tage. Sie teilte mit, dass sie sich sehr wundern müsste, wenn Putin das Manöver nicht als Stärke-Demonstration sehen würde.

Unterschiedliche Einschätzungen gibt es weiterhin zu den Beeinträchtigungen des zivilen Flugverkehrs im deutschen Luftraum durch das Manöver. «Das wird sich maximal im Minutenbereich bewegen», sagte der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, zu möglichen Verspätungen von Flügen.

Ausserdem betonte er, dass die Übung vor den Schulferien und damit vor der grossen Urlaubsreisewelle stattfindet. Auch der Direktor der US-Nationalgarde, Michael Loh, rechnet nicht mit grösseren Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr. «Wir erwarten minimale Unterbrechungen», sagte er.

Air Defender 23
Verspätet am Ziel? Die Luftwaffenübung «Air Defender 23» ab 12. Juni kann sich auf zivile Flüge auswirken. - Andreas Arnold/dpa/dpa-tmn

Die Fluglotsengewerkschaft GdF hatte zuvor eine andere Prognose aufgestellt. «Die Militärübung «Air Defender» wird natürlich massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt haben.». Das sagte ihr Vorsitzender Matthias Maas der Deutschen Presse-Agentur.

Er verwies auf ein von der europäischen Flugsicherungsorganisation Eurocontrol errechnetes Szenario, das bis zu 50 000 Verspätungsminuten je Manövertag ausweist.

Auch der Flughafenverband ADV rechnet mit deutlichen Beeinträchtigungen. Präsident Stefan Schulte wies darauf hin, dass für die Übung «mehrstündig grosse Luftraumblöcke für das Militär reserviert» würden. Er teilte mit, dass es trotz der getroffenen Massnahmen zu Verspätungen im Luftverkehr kommen kann.

An dem Manöver sind 25 Staaten mit 250 Flugzeugen und fast 10'000 Soldaten beteiligt. Es sind etwa 2000 Flüge geplant. Gutmann würdigte ausdrücklich die deutsche Führungsrolle bei «Air Defender 23»: «Das ist unglaublich wichtig. Wir sind unglaublich dankbar.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinDemonstrationLuftfahrtLuftwaffeNATO