An der Küste Zyperns sind mindestens acht tote Schnabelwale aufgetaucht. Es könnte einem Zusammenhang mit den Erdbeben in der Türkei und in Syrien geben.
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Toter Wal am Strand des Dorfs Argaka. (Archivbild) - PIO/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zypern sind mehrere Wale tot an die Küste geschwemmt worden.
  • Weshalb es zu den Todesfällen kam, ist noch unklar.
  • Möglich ist, dass die Schallwellen der Türkei-Erdbeben den Tieren zugesetzt haben.

Mindestens acht Schnabelwale sind in den vergangenen Tagen an der Nordwestküste der Mittelmeerinsel Zypern angeschwemmt worden. Zur Todesursache sei noch nichts bekannt, hiess es von der zuständigen Fischereibehörde der Mittelmeerinsel.

«Wir sind uns noch nicht im Klaren, was geschehen ist», sagte der Sprecher der Fischerei- und Meeresforschungsbehörde, Ioannis Ioannou, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei sieben der Tiere handelte es sich demnach um Cuvier-Schnabelwale (Ziphius cavirostris), die weltweit am weitesten verbreitete Art. Beim achten Tier stand die Bestimmung zunächst noch aus.

Echosystem könnte durch Beben gestört worden sein

Schnabelwale orientieren sich über Echoortung: Sie stossen Klicklaute aus, deren Echos ihnen helfen, Beute oder auch Hindernisse auszumachen. Dieses Echosystem könne durch Sonar-Aktivitäten von Schiffen der Kriegsmarine oder die Schallwellen der schweren Beben in der Türkei gestört worden sein, vermutete Ioannou. Auch eine Erkrankung sei denkbar.

Schnabelwale leben vor allem in tiefen Meeresregionen und kommen selten in Küstennähe. Sie unternehmen sehr tiefe und lange Tauchgänge, um Tintenfische zu erbeuten. Cuvier-Schnabelwale sind regelmässig auch im Mittelmeer anzutreffen. Die scheuen Tiere sind meist in kleineren Gruppen oder allein unterwegs.

Der Deutschen Stiftung Meeresschutz zufolge gelten Cuvier-Schnabelwale als besonders empfindlich, was Störungen etwa durch militärisches Sonar angeht. Vermutet werde, dass sie bei überraschenden Schalldrücken zu schnell aus grosser Tiefe aufsteigen und in der Folge sterben. Im Mittelmeer kam es schon mehrfach zu Strandungen der Tiere.

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