80'000 Handys in französischen Gefängnissen beschlagnahmt
Frankreichs Justizminister Gérald Darmanin will mit einem «Null-Handy-hinter-Gittern»-Plan den Drohnen-Schmuggel in Gefängnisse stoppen.

In Frankreichs Gefängnissen sind im vergangenen Jahr 80'000 Handys beschlagnahmt worden. Mit einem «Null-Handy-hinter-Gittern»-Plan will Justizminister Gérald Darmanin nun der Praxis ein Ende bereiten, dass sich Häftlinge per Drohne Mobiltelefone, Rauschgift und andere verbotene Gegenstände ins Gefängnis liefern lassen.
Mit Millionenaufwand sollen etliche Haftanstalten mit engmaschigen Fenstergittern, Röntgengeräten und Störsendern ausgestattet werden, die die Nutzung von Handys sowie Internetverbindungen unmöglich machen.
«Wie bereits gesagt, wurden im letzten Jahr 80'000 Handys beschlagnahmt, aber auch Drogen», sagte der Justizminister beim Besuch des Pariser Gefängnisses La Santé, in dem kürzlich auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy einsass.
Haschisch und Handys in Pariser Gefängnis weit verbreitet
«Vorhin sagten mir die Strafvollzugsbeamten, dass mindestens zwei Drittel der Menschen, die sich in Paris in La Santé, befinden, in ihren Zellen Haschisch konsumieren», sagte der Minister. «Die grosse Mehrheit der Franzosen, wie auch die Strafvollzugsbeamten, verstehen nicht, wie man im Gefängnis mit einem Mobiltelefon telefonieren und im Gefängnis Haschisch rauchen kann.» Das sei völlig inakzeptabel.
Besonders die gefährlichsten Kriminellen sollten in hochgesicherten Gefängnissen von der Aussenwelt abgeschnitten werden, sagte der Minister. Er verwies auf die jüngsten Ereignisse in Marseille, wo ein hoher Drogenboss in Verdacht steht, aus dem Gefängnis einen Auftragsmord dirigiert zu haben.
Vor einigen Monaten erst hatte die französische Polizei Hunderte Mini-Mobiltelefone beschlagnahmt, mit denen verurteilte Kriminelle aus dem Gefängnis heraus weiter ihre Geschäfte abwickelten. Ein Unternehmen in Frankreich pries die winzigen Mobiltelefone aus China bewusst mit dem Hinweis an, dass diese bei der Einlasskontrolle in Gefängnissen nicht erkannt würden.










