Ein britischer Konservativer soll Tausende Pfund zweckentfremdet haben, um sich aus einer misslichen Lage zu befreien.
House of Commons
In dieser Legislaturperiode seit Ende 2019 sind bereits mehr als ein Dutzend konservative Abgeordnete aus der Fraktion ausgeschlossen worden oder freiwillig ausgetreten. (Symbolbild) - keystone

Weil er Tausende Pfund zweckentfremdet haben soll, um sich bei «bösen Leuten» freizukaufen, ist ein britischer Abgeordneter der konservativen Fraktion von Premierminister Rishi Sunak suspendiert worden. Die Partei untersucht den Vorfall nun, wie die Zeitung «Times» am Donnerstag berichtete. In dieser Legislaturperiode seit Ende 2019 sind bereits mehr als ein Dutzend konservative Abgeordnete aus der Fraktion ausgeschlossen worden oder freiwillig ausgetreten.

Der Parlamentarier Mark Menzies habe nachts seine ehemalige Wahlkampfmanagerin angerufen und um 5000 Pfund (rund 5668 Franken) gebeten, schrieb das Blatt. Demnach hatte der 52-Jährige Angst, dass er nicht aus einer Wohnung gelassen werde, in der er sich mit Internetbekanntschaften getroffen hatte.

Seine 78-jährige Ex-Wahlkampfmanagerin überwies ihm das Geld am nächsten Morgen und erhielt es später von Parteispendern zurück. Einer Menzies nahestehenden Quelle zufolge bot der Abgeordnete an, das Geld persönlich zurückzuzahlen. Das sei aber von den örtlichen Parteivertretern abgelehnt worden.

Schuldenberg wächst: Unbeglichene Arztrechnungen

Schon vor Jahren soll der Politiker insgesamt 14'000 Pfund für Arztrechnungen aus Parteifinanzen erhalten und nie beglichen haben. Zuletzt gab der Abgeordnete William Wragg die «Whip» zurück, wie die Fraktionszugehörigkeit genannt wird.

Er hatte über eine Dating-App mit einem Unbekannten intime Bilder ausgetauscht und aus Angst vor einer Veröffentlichung die privaten Telefonnummern von Kollegen herausgerückt. Andere Abgeordnete wurden etwa wegen sexueller Übergriffe oder eines Lobby-Skandals ausgeschlossen, der ehemalige Gesundheitsminister Matt Hancock wegen seiner Teilnahme am britischen TV-«Dschungelcamp».

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