25 Tote bei Moskaus Angriff in Ternopil – Kiew feuert ATACMS

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Mindestens 25 Menschen sind in Ternopil getötet worden – bei einem der schwersten russischen Angriffe auf den Westen der Ukraine.

Ternopil
Einer der schwersten russischen Luftangriffe auf den ukrainischen Westen hat in Ternopil mindestens 25 Todesopfer gefordert. (Archivbild) - keystone

Bei einem der schwersten russischen Luftangriffe auf den Westen der Ukraine sind in der Stadt Ternopil nach Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet worden.

Es gebe nach den Angriffen auf Wohnviertel in der Stadt auch mindestens 73 Verletzte, darunter 16 Kinder, wie der Zivilschutz bei Telegram mitteilte. Es seien zwei neunstöckige Gebäude getroffen und beschädigt worden. Die Opferzahlen erhöhten sich tagsüber immer weiter.

Rettungskräfte holten Menschen aus den zerstörten Wohnungen, hatte Innenminister Ihor Klymenko zuvor mitgeteilt. Auf Bildern des Innenministeriums waren schwere Verwüstungen der Gebäude zu sehen.

In der Nacht hatte es auch massive russische Angriffe im Gebiet Charkiw gegeben. Dabei wurden ebenfalls mehr als 40 Menschen verletzt. Auch andere Teile des Landes waren betroffen.

Selenskyj verlangt Verantwortung für Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu einem Arbeitsbesuch in der Türkei aufhielt, sprach in den sozialen Netzwerken von mehr als 470 Angriffen mit Drohnen und 48 Attacken mit Raketen und Marschflugkörpern in der Nacht. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Russland für die Angriffe zur Verantwortung zu ziehen.

Zugleich betonte er, dass der Druck auf Russland nicht ausreiche, wirksame Sanktionen und Hilfe für die Ukraine könnten das ändern. Die Ukraine brauche Raketen für die Flugabwehr und weitere Luftverteidigungssysteme.

Selenskyj wollte in der Türkei Gespräche für eine Wiederbelebung der Verhandlungen mit Russland zur Beendigung des Krieges führen. Allerdings waren dort nach Kremlangaben keine russischen Vertreter. Treffen wollte Selenskyj den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der über gute Kontakte zu Kremlchef Wladimir Putin verfügt.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, ohne auf die vielen zivilen Opfer einzugehen, dass Objekte des militärisch-industriellen Komplexes und Energieinfrastruktur in der Ukraine angegriffen worden seien.

Ukraine setzt erneut US-ATACMS ein

Die Ukraine griff indes erstmals wieder mit US-Raketen vom Typ ATACMS Ziele im russischen Hinterland an – diesmal in der Region Woronesch. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte Angaben des ukrainischen Generalstabs zum Einsatz dieser weitreichenden Raketen. Insgesamt seien vier ATACMS zerstört worden.

Dem Ministerium in Moskau zufolge wurden durch Trümmer abgeschossener Raketen das Dach eines gerontologischen Zentrums, ein Heim für Waisen und ein Privatgrundstück getroffen. Es gebe weder Tote noch Verletzte in der Zivilbevölkerung.

Kiew hatte die Angriffe gegen militärische Objekte im russischen Hinterland am Dienstag bekanntgemacht, ohne Details zu nennen. In Woronesch liegt laut Medien ein Militärflugplatz, von dem Angriffe auf die Ukraine mit Kampfjets vom Typ Su-34 geflogen werden. Das Ministerium in Moskau behauptete dagegen, dass Kiew zivile Objekte mit den US-Raketen angegriffen habe.

US-Präsident Donald Trump hatte Medien zufolge nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im September die Bereitschaft erklärt, die Beschränkungen für den Einsatz weitreichender US-Raketen aufzuheben. Es handelt sich laut russischen Medien nun um den ersten Einsatz der ATACMS-Raketen seit Trumps Amtsantritt. Unter Trumps Vorgänger Joe Biden hatte es bereits solche Angriffe gegen Ziele in Russland gegeben.

Flugabwehr fängt ATACMS ab – Fotos sollen Trümmer zeigen

Nach russischen Angaben wurden alle ATACMS-Raketen durch die Flugabwehr abgeschossen. Das Ministerium veröffentlichte zunächst nicht überprüfbare Fotos, die Überreste der vernichteten Raketen zeigen sollen.

Zugleich behauptete das russische Verteidigungsministerium, es habe erfolgreich einen Gegenschlag mit Iskander-Raketen gegen die Startrampen für die US-Raketen im ukrainischen Gebiet Charkiw ausgeführt. Die Anlagen seien zerstört worden, hiess es. Ein dazu veröffentlichtes Video mutmasslich zum Abschuss der Rampen war zunächst nicht überprüfbar.

Eine Bestätigung von ukrainischer Seite für die Zerstörung der Anlagen lag nicht vor. Die ukrainische Luftwaffe bestätigte zumindest den Einsatz einer ballistischen Rakete durch Russland in der Nacht, die nicht abgefangen werden konnte. Zudem gab es im Gebiet Charkiw nach russischen Angriffen neben den vielen Verletzten auch schwere Zerstörungen an Gebäuden sowie ausgebrannte Autos.

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