Knapp ein halbes Jahr nach einer Gewalttat mit sechs Toten in dem süddeutschen Ort Rot am See ist der Angeklagte wegen Mordes verurteilt worden.
Sechsfach Mord
Der Angeklagte (M) im Prozess um einen sechsfachen Mord in Rot am See sitzt in einem Saal des Landgerichts mit einer Jacke über seinem Kopf an seinem Platz, hinter ihm sitzt sein Verteidiger Andreas Kugel (l). - sda - Keystone/dpa/Marijan Murat

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Angeklagte, der vor sechs Monaten sechs Morde begann, wurde vom Gericht verurteilt.
  • Das Landgericht Ellwangen verhängte eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.
  • Der Mörder muss wegen Wahnvorstellungen in ein psychiatrischen Krankenhaus.
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Knapp ein halbes Jahr nach einer Mordtat mit sechs Opfern in Rot am See ist der Angeklagte verurteilt worden. Das Landgericht Ellwangen verhängte am Freitag eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren und ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Der Mann erschoss Ende Januar bei einem Familientreffen in der Gemeinde bei Schwäbisch Hall sechs Verwandte mit einer Pistole. Zwei Verwandte konnten sich schwer verletzt retten. Seine Opfer richtete er teils mit Kopfschüssen hin.

Der Deutsche hatte die Tat zum Prozessauftakt gestanden und Misshandlungen seiner Mutter als Motiv angegeben. Sie habe ihn missbraucht und vergiftet. Beweise gab es dafür nicht. Ein Psychiater hatte bei ihm Wahnvorstellungen und eine krankhafte seelische Störung diagnostiziert.

Lebenslange Freiheitsstrafe gefordert

Staatsanwaltschaft, Nebenklage und auch die Verteidigung hatten erklärt, dass sie den Schützen des Mordes für schuldig halten. Staatsanwalt und Nebenkläger forderten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Staatsanwaltschaft sprach bei einem Teil der Taten von einer «eingeschränkten Steuerungsfähigkeit». Die Nebenkläger halten den jungen Mann hingegen für voll schuldfähig.

Der Verteidiger beantragte eine Freiheitsstrafe von 13 Jahren und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.

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