Deutschland investiert schon fleissig in den Nachfolger von 5G. Wie sieht es in der Schweiz mit Hinblick auf 6G aus?
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Bis zum Startschuss für 6G dürfte es noch eine Weile gehen. - Keystone / AFP / DPA / Archiv / Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland investiert mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Mobilfunkstandard 6G.
  • Die Schweiz kämpft nach wie vor mit der Akzeptanz von 5G.
  • Der Mobilfunkstandard der nächsten Generation ist noch kein Thema.

Kürzlich wurde bekannt, dass die deutsche Bundesregierung 600 Millionen Euro in einen Förderfonds für 6G steckt. Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) gegenüber dem «Handelsblatt»: «Wir müssen jetzt schon an das Übermorgen denken und neue Schlüsseltechnologien und Standards in den Kommunikationstechnologien von Beginn an mitgestalten.»

Doch wie sieht es in der Schweiz aus?

Sabrina Hubacher, Mediensprecherin der Swisscom, erklärt: «Mit einer 6G-Einführung ist erst in einigen Jahren zu rechnen. Derzeit steht die Weiterentwicklung des 5G-Standards im Vordergrund.» Die Swisscom erforsche jedoch «laufend die Entwicklungen der Mobilfunkstandards».

Gespräche zwischen Bund und Swisscom hätten im Zusammenhang mit 6G auf jeden Fall noch keine stattgefunden.

Braucht es nach 5G einen neuen Mobilfunkstandard?

Auch beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ist 6G noch kein Thema. Francis Meier, Mediensprecher der Bakom: «Bisher fanden keine Diskussionen mit den Mobilfunkanbietern über 6G statt.» Die 6G-Forschung befinde sich derzeit noch im Anfangsstadium. Auch bei den Standardisierungsgremien gebe es derzeit mit Hinblick auf 6G keine Aktivitäten.

Diskurs um 5G wird sachlicher

Lange war 5G in Medien und Politik omnipräsent: Manche fürchten sich vor angeblich gefährlicher Strahlung. Andere gehen sogar so weit und sehen darin die Ursache für Corona, oder noch schlimmer: ein bösartiges Werkzeug der Regierung zur Gedankensteuerung der Menschheit.

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Der Ausbau von 5G ist nach wie vor im Gange. (Symbolbild) - keystone

Wie hat sich die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit 5G in den Augen der Swisscom entwickelt? «Die Debatte ist sehr heftig», so Hubacher. Das Mobilfunkunternehmen habe zwar Verständnis dafür, dass Menschen Ängste haben können, wenn neue Technologien eingeführt werden. «Wir nehmen die Anliegen ernst und setzen auf den Dialog.»

Doch sei der Widerstand für die Swisscom nur schwer nachvollziehbar. Es würden sogar strengere Grenzwerte gelten, als es die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehle.

Unter dem Strich habe sich die Lage jedoch gebessert: «Was die direkten Zuschriften aus der Bevölkerung betrifft, stellen wir im Trend eine Versachlichung der Kontroverse fest.»

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