Die Quanteninfrastruktur von IQM wird über T-Systems angeboten. Somit ist ein Player aus Europa bei der Entwicklung eines Quantensupercomputers im Spiel.
IQM
Verschlüsselung, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz: Quantencomputing ermöglicht die Berechnung von Algorithmen, die für heutige Computer zu komplex sind. (Symbolbild) - sda - IQM
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Das Wichtigste in Kürze

  • T-Systems ermöglicht nun den Zugang zu IQM-Quantensystemen über die Cloud.
  • Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen können künftig auf IQM-Systeme zugreifen.
  • Quantencomputing ermöglicht die Berechnung von komplexen Algorithmen.

Das Rennen um die Entwicklung eines Quantensupercomputers wird von den USA und China angeführt. Mit dem deutsch-finnischen Start-up IQM ist aber auch ein Player aus Europa im Spiel. T-Systems ermöglicht nun den Zugang zu IQM-Quantensystemen über die Cloud. Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen können künftig über die Cloud auf Systeme des europäischen Marktführers im Bau supraleitender Quantencomputer IQM zugreifen.

Die Quanteninfrastruktur des deutsch-finnischen Start-ups werden über T-Systems angeboten, teilte der IT-Dienstleister aus dem Telekom-Konzern am Montag in Bonn mit. Quantencomputing ermöglicht die Berechnung von Algorithmen, die für heutige Computer zu komplex sind. Dies betrifft beispielsweise Anwendungen in den Bereichen Verschlüsselung, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, Sicherheit sowie Simulation.

Quantencomputer können aber bislang nur von wenigen Spezialfirmen wie IQM entwickelt und betrieben werden. Quantenteilchen sind nämlich sehr empfindlich und verändern bei der kleinsten Störung ihre kontrollierten Quanteneigenschaften.

Quantencomputer arbeiten anders als Binärrechner

Vor diesem Hintergrund richtet sich auch das Angebot von T-Systems nicht auf einen Regelbetrieb von Anwendungen. Der Cloud-Service soll vor allem dem Know-how-Aufbau dienen. Kunden könnten in Zukunft Anwendungsfälle auf der Quanteninfrastruktur von IQM entwickeln und ihr Wissen erweitern.

Quantencomputer arbeiten ganz anders als Binärrechner – und zwar mit sogenannten Qubits. Wie ein Bit in einem klassischen Computer kann ein Qubit entweder im Zustand 1 oder 0 sein. Das Qubit verfügt allerdings eine besondere Eigenschaft, die das klassische Bit nicht hat.

Ein Qubit kann sich nämlich auch gleichzeitig im Zustand 1 und 0 befinden. Aber auch in theoretisch unendlich vielen Zuständen dazwischen. Dadurch kann ein Quantencomputer bestimmte Aufgaben viel schneller berechnen als klassische Computersysteme.

Zentrale Rolle für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas

Adel Al-Saleh, der Geschäftsführer von T-Systems, erklärte, die Quantentechnologie werde eine zentrale Rolle für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas spielen. «Unsere Kunden können auf eine wirklich souveräne Quantenumgebung zugreifen können, die von Europa aus aufgebaut und verwaltet wird.»

Ende Juni hatte auch Microsoft einen Clouddienst angekündigt, mit dem sich Unternehmen auf das kommende Quanten-Zeitalter vorbereiten können. Allerdings arbeitet der Cloud-Service des Software-Konzerns auf herkömmlichen Binär-Computern und simuliert die Quantenlogik lediglich.

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