Die Ear (stick) sind bereits die zweiten Ohrstöpsel von Nothing. Was es ihnen an Noise Cancelling mangeln, machen sie mit Sound und Komfort wieder wett.
Nothing Ear (stick)
Auch mit den Ear (stick) kann sich Nothing ein weiteres Mal unter Beweis stellen. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit den Nothing Ear (stick) hat das Start-up ein weiteres schmuckes Produkt lanciert.
  • Im Test zeigt sich, die Kopfhörer können aber noch weitaus mehr als gut auschauen.
  • Für gerade mal 109 Franken liefern sie überraschend starken Sound, wenn auch ohne ANC.

Ende Oktober gab es wieder ein neues Produkt aus dem Hause Nothing zu sehen – die Ear (stick). Zum zweiten Mal hat das Start-up unter Carl Pei nun schon Kopfhörer an den Markt gebracht. Es ist aber nicht etwa die Ablösung der bisherigen Ear (1), sondern viel mehr der Start einer neuen Kategorie.

Nothing Ear (stick)
Nanu, ein moderner Lippenstift? Mit Nichten, die Nothing Ear (stick)! - Nau.ch

Ganz typisch für das Unternehmen zeichnet sich auch dieses Produkt durch ein ausgefallenes und auffälliges Design aus. Inspiriert von der Kosmetikbranche gestaltet sich die Hülle als länglicher Zylinder mit rotem Akzent. Darin befinden sich die Stöpsel.

Das Öffnen und Schliessen der Ladehülle ist eine wahre Freude. - Nau.ch

Geniales Produkt-Design oder Spielzeug?

Die kreisrunde Ladehülle ist zwar nicht die kleinste, passt dank der Form aber neben mein Portemonnaie in die Hosentasche. Dazu macht der Drehmechanismus wahrhaft süchtig – das perfekte Fidget Toy.

Nothing Ear (stick)
Das Case ist definitiv schön, in weissem und transparantem Plastik aber auch Schmutz- und Kratzeranfällig. - Nau.ch

Die Ohrstöpsel selbst sind auf den ersten Blick fast nicht von den Ear (1) zu unterscheiden. Einzig die Abwesenheit der wechselbaren Silikonaufsätze zeichnet das neue Modell aus. Und genau hier kommt auch das wichtigste Merkmal der Ear (stick) ins Spiel.

Ohne Silikonaufsätze können die Buds selbst nicht in den Ohrkanal gerammt, sondern nur ins Ohr gelegt werden. So entsteht keine akustische Abdichtung von der Aussenwelt, Nothing versucht auch nicht, dem mit Active Noise Cancelling entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Bei diesen Kopfhörern geht es darum, die Aussenwelt weiterhin zu hören, ähnlich wie etwa bei Sonys LinkBuds.

Nothing Ear (stick)
Die Ohrstöpsel ohne Aufsätze sind optisch gewöhnungsbedürftig, aber fraglos sehr komfortabel. - Nau.ch

Wer jetzt aber befürchtet, dass dadurch ein schlechter Sound entsteht, irrt sich. Tatsächlich überraschen die Ear (stick) mit einem recht ausgewogenen, teils gar basslastigen Sound. Natürlich gehen die Tiefen nicht ganz durch Mark und Bein, sind dafür aber umso sauberer. So sind die 808s in Peter Fox' «Zukunft Pink» präzise platziert und gehen nicht unter.

Aber auch die restliche Soundstage kann überzeugen. Das Zusammenspiel aus E-Gitarre, Gitarre und Hammondorgel in «April» von Deep Purple zeugt etwa von der starken Tontrennung.

Erst bei stark komplexer Musik mitsamt Orchester und Chor kann dann doch etwas Detail verloren gehen. Unterm Strich kann ich über den Sound jedoch nicht klagen. Zudem werden die Stöpsel ordentlich laut, ohne dabei grossartig an Qualität zu verlieren. Spätestens ab 80 Prozent wird es dann aber fast schmerzhaft und die Pultnachbarn im Büro hören definitiv mit.

App & Akku halten mit

Wer den Sound noch personalisieren will, kann auf die «Nothing X»-App zurückgreifen, die im Nothing Phone (1) natürlich integriert ist. Der verbaute Equalizer lässt intuitiv Bässe, Mitten und Höhen regulieren oder voreingestellte Settings wählen. Zudem kann auch die Steuerung, welche via Drücken am Stamm passiert, angepasst werden. Das Ansteuern der Wiedergabe und Lautstärke funktioniert technisch sehr gut, ist aber nicht meine bevorzugte Methode.

Nothing Ear (stick)
Ganz Firmen-typisch sind auch die Nothing Ear (stick) ein wirklich stylisches Produkt. - Nau.ch

Ein letztes Lob gilt den Ear (stick) für den Akku. Pro Stöpsel liegen bis zu sieben Stunden drin, mit Case ganze 29 Stunden. Es gibt zwar kein drahtloses Laden, die starke Laufzeit ist aber ein guter Trost.

Ganz klar gut – die Nothing Ear (stick)

Unterm Strich hat es Nothing wieder einmal geschafft, ein starkes Produkt zu einem fairen Preis zu liefern. Denn, die Nothing Ear (stick) gibt es für 109 Franken. In diesem Segment müssen die neuen Kopfhörer sich definitiv nicht verstecken.

Nothing Ear (stick)
Die Nothing Ear (stick) sprechen auf mehreren Ebenen für sich selbst. - Nau.ch

Einzig wer Abdeckung von der Aussenwelt will – etwa wer viel im ÖV verkehrt – sollte zu einer Alternative mit ANC greifen. Hier bieten sich die bereits erhältlichen Ear (1) an. Andernfalls überzeugen die Ear (stick) mit stundenlangem Komfort und starkem Sound.

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