Die Floppy-Disk feiert 50-jähriges Jubiläum. In den 80er Jahren war sie allgegenwärtig, später wurde sie von CD, USB-Stick und Co. abgelöst.
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Die Floppy-Disk wird 50 Jahre alt. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Floppy-Disk wurde vor 50 Jahren das erste Mal genutzt.
  • Inzwischen wird sie von moderner Technik milliardenfach übertroffen.
  • Damals war sie mit ihrer Speicherkapazität von 242’944 Bytes jedoch eine Revolution.

Vor 50 Jahren drehte sich die erste Floppy-Disk in einem Computer von IBM. Die Plastikscheiben prägten die PC-Kinderjahre und waren in den 80er-Jahren allgegenwärtig. Moderne Technik übertrifft die Floppy gleich milliardenfach.

Die ersten Disketten waren mit 8-Zoll fast so gross wie ein A4-Blatt und speicherten 242’944 Bytes beziehungsweise Buchstaben. Dennoch waren sie eine Revolution, weil sie die Datenmenge von 3000 der damals üblichen Lochkarten speichern konnten. Erstmals wurden so Daten einfach transportierbar.

Die Grösse der Disketten schrumpfte allerdings schnell, wobei sie gleichzeitig immer mehr Daten speichern konnten. Die 5-Zoll-Variante speicherte bereits fünfmal mehr Daten als ihr Vorgänger.

Am verbreitetsten war in den 80er-Jahren die 3,5-Zoll Floppy. Sie fasste immerhin 1,44 Millionen Bytes (1,44 MB). Ein komplettes Office-Paket von Microsoft brauchte aber dennoch einen Stapel von 32 Disketten.

Nach CD revolutionierten USB-Speichersticks

Die nächste Speicherrevolution brachte die CD. Diese konnte bereits 650 MB Daten speichern, ab 1992 liessen sich CD-R am PC selber brennen. So konnten Private einfach ihre Daten sichern. Nebenbei liessen sich auf CD-R auch einfach Musik-CDs kopieren.

Die nächste Revolution brachten USB-Speichersticks im Jahr 2000. Diese verzichten vollkommen auf bewegliche Teile und verwenden stattdessen Flash-Speicher. Die Grundlagen der Flash-Technik werden heute auch in Festplatten (SSD) und Speicherkärtchen (MicroSD) verwendet. Die kleinen MicroSD-Speicher werden in Handys, Kameras und Notebooks verwendet.

CD
Eine CD in einem Laufwerk. - Pixabay

Vergleicht man die alten Disketten mit den neuesten MicroSD-Kärtchen, staunt man in 10er-Potenzen. Auf der Grösse eines Daumennagels wird bei der MicroSD ein Terabyte gespeichert. Das sind 1’099’511’627'776 Bytes, und diese Menge entspricht über 4,5 Millionen uralten 8-Zoll-Disketten.

Auf gleicher Fläche speichern wir heute also eine Milliarde Mal mehr Daten als vor 50 Jahren. Die Daten werden dabei rund 50’000 Mal schneller geschrieben als bei den ersten Floppy-Disketten.

Digitale Datenträger können nutzlos werden

Speichermedien sind während ihrer Entwicklung immer robuster geworden. Die magnetischen Folien der Floppy-Disketten mussten staubfrei und sorgfältig gelagert werden. Bei häufiger Nutzung wurden sie durch den Lese-/Schreibkopf regelrecht zerschlissen. Magnete waren für sie tödlich.

SD-Karte
Heute lassen sich Daten auf MicroSD-Karten speichern. - Pexels

Die MicroSD-Kärtchen überleben dagegen notfalls auch eine 60-Grad-Wäsche. Dafür können elektrostatische Entladungen MicroSD-Speicher zerstören.

Für die Ewigkeit speichert kein heutiger Datenträger. In MicroSD-Kärtchen und USB-Sticks gibt es zwar keine mechanischen Teile, die verschleissen können. Dennoch rechnet man damit, dass sich die Daten darauf in wenigen Jahrzehnten «verflüchtigen».

USB
Mehrere USB Sticks liegen auf dem Tisch, die Technik eignet sich zum Speichern persönlicher Daten. (Symbolbild) - Pixabay

Die Geschichte der Floppy-Disk zeigt, dass digitale Speicher nutzlos werden können. Dies, weil schlicht niemand mehr ein Gerät besitzt, um das Gespeicherte wieder zu lesen. Wer also seine auf Floppys getippten Memoiren der Nachwelt erhalten will, muss sie auf ein aktuelles Medium umkopieren. Alle archivierten Daten müssen fortwährend mit der technischen Entwicklung Schritt halten.

Da hatte es die analoge Welt doch einiges einfacher: Das älteste Buch der Welt, die Diamant Sutra, ist über 1300 Jahre alt - und lässt sich noch heute lesen. Dank Digitalisierung sogar an jedem PC.

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