Das chinesische Gericht verurteilt die MeToo-Aktivistin Sophia Huang und den Arbeiterrechtsaktivist Wang Jianbing zu Gefängnisstrafen.
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Sophia Huang im September 2023 in China. - keystone

Ein Gericht in China hat die MeToo-Aktivistin Sophia Huang laut einer Unterstützergruppe zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Neben Huang sei auch ein Aktivist für Arbeiterrechte, Wang Jianbing, zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden, teilte die Gruppe, die für die Freilassung der beiden kämpft, am Freitag auf der Online-Plattform X mit. Das Gericht in der südchinesischen Metropole Guangzhou war für Nachfragen zu dem Verfahren, das hinter verschlossenen Türen verhandelt wurde, zunächst nicht erreichbar.

Huang will den Unterstützern zufolge in Berufung gehen. Huang und Wang mussten sich wegen Anstiftung zum Umsturz von Staatsgewalt verantworten, wie aus der Anklageschrift hervorging. Die beiden waren im September 2021 festgenommen worden.

Die Anklage warf Huang unter anderem vor, seit 2019 Artikel veröffentlicht zu haben, die Chinas Regierung schlecht dastehen liessen und an Veranstaltungen ausländischer Organisationen teilgenommen zu haben. Ähnliche Vorwürfe machten sie auch Wang.

Huang: Eine bekannte Stimme des Widerstands

Huang ist eine bekannte MeToo-Aktivistin. Während der weltweiten Debatte über sexuelle Übergriffe von Männern 2018 hatte sie versucht, chinesische Frauen zu ermutigen, ihr Schweigen zu brechen. Huang sass 2019 schon einmal im Gefängnis und kam nach drei Monaten wieder frei.

Damals wurde ihr unterstellt, «Streit angefangen und Ärger provoziert» zu haben. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International forderten seit Prozessbeginn die bedingungslose Freilassung der beiden Aktivisten.

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