Ein chinesischer Bauer muss eine Strafe von umgerechnet über 12'000 Franken zahlen. Er hat mit seinen acht Kindern gegen die Familienvorschriften verstossen.
China Baby
China kämpft mit einem starken Geburtenrückgang (Symbolbild). - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In China muss ein Bauer wegen seiner acht Kinder eine hohe Geldstrafe zahlen.
  • Der Mann hat gegen die Familienplanungsvorschriften verstossen.
  • Trotz des Geburtenrückgangs werden solche Strafen in China immer noch verhängt.

Für seine acht Kinder muss ein chinesischer Bauer eine Geldstrafe in Höhe von 90'000 Yuan (12'863 Franken) zahlen. Dies, weil er gegen Chinas Familienplanungsvorschriften verstossen hat.

Auf dieses Bussgeld hätten sich die Behörden von Anyue in der Provinz Sichuan mit dem 50-Jährigen geeinigt. Dies, nachdem erst 2,6 Millionen Yuan gefordert worden waren, wie die Webseite «Jiemian» berichtete.

Strafen trotz Lockerungen weiterhin verhängt

Die Strafen werden in China unverändert verhängt. Dies, obwohl die Ein-Kind-Politik 2015 gelockert wurde, jetzt drei Kinder erlaubt sind und ein massiver Geburtenrückgang herrscht. Das Vorgehen steht auch im krassen Widerspruch zu den Bemühungen, die Geburten anzukurbeln, um der Überalterung zu begegnen.

China Bauer
Ein Mann auf einem Feld in China (Symbolbild). - Keystone

Der Bauer hatte mit seiner damaligen Frau solange Kinder bekommen, bis sie zwei Jungen hatten. Männliche Nachfahren werden in China traditionell bevorzugt, weil Mädchen nach der Heirat häufig in die Familien ihrer Männer wechseln. Auch beklagte der Bauer, dass seine Arbeitskraft als einziger Sohn auf dem Elternhof schon nicht ausgereicht habe.

Bereits nach dem dritten Kind gezahlt

Nach der Scheidung 2016 zog der Mann die Kinder mit seiner neuen Frau gross. Ein Mädchen wurde aus Kostengründen zur Adoption an eine andere Familie gegeben. Die zweite Tochter ist behindert.

China Kinder
Anwohner bringen ihre Kinder zum Spielen auf ein Gelände in der Nähe eines kommerziellen Bürogebäudes (Archivbild). - Keystone

Nach dem dritten Kind hatte der Mann schon Geldbussen bezahlt. Doch 2019 wurde zusätzlich die Summe von 2,6 Millionen Yuan eingefordert.

Das jetzt ausgehandelte Bussgeld von 90'000 Yuan kann der 50-Jährige in Raten abstottern. «Ich zahle, soviel ich kann», sagte der Mann. Er arbeitet nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch auf dem Bau und als Baggerfahrer. Die gegenwärtige Strafe in Sichuan wird pro Kind meist mit dem Dreifachen des Durchschnittseinkommens berechnet.

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