Selfmade-Millionär scheitert an Uni-Prüfung in China zum 27. Mal

Keystone-SDA
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China,

Um endlich an seiner Traum-Uni studieren zu können, versucht ein Selfmade-Millionär seit Jahren, die Aufnahmeprüfung zu bestehen. Der Chinese scheitert weiter.

Schüler in China warten auf Beginn der Gaokao-Prüfungen
Schüler in China warten auf Beginn der Gaokao-Prüfungen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bauunternehmer Liang Shi (56) will unbedingt an seiner Traum-Universität studieren.
  • Dafür versucht er sich seit Jahren am Gaokao, der chinesischen Hochschul-Aufnahmeprüfung.
  • Doch auch dieses Jahr schaffte der Selfmade-Millionär es nicht. Zum 27 Mal.

Es hat wieder nicht gereicht: Ganze 27 Mal hat sich der erfolgreiche Bauunternehmer Liang Shi hartnäckig am gefürchteten Gaokao versucht, der chinesischen Prüfung zur Hochschulzulassung und nach Angaben chinesischer Staatsmedien die «weltweit schwerste» ihrer Art.

Doch auch dieses Mal erreichte er zu wenige Punkte für einen Platz an seiner Traumuniversität. «Das war's für dieses Jahr», sagte der 56-Jährige in einem Livestream bei der Überprüfung seiner Ergebnisse vor den Gesichtern enttäuschter Zuschauer. «Sehr bedauerlich.»

liang shi
Liang Shi (56) will unbedingt an die Uni - doch der Bauunternehmer und Selfmade-Millionär schafft die Aufnahmeprüfung nicht. - AFP

Nun hat der Selfmade-Millionär Zweifel, ob er es jemals an die renommierte Universität Sichuan schafft. Denn obwohl er monatelang wie ein «asketischer Mönch» gelebt hat, fehlten Liang in diesem Jahr 34 Punkte, um überhaupt zu einer Universität zugelassen zu werden. «Wenn ich wirklich keine grosse Hoffnung auf Besserung sehe, hat es keinen Sinn, das noch einmal zu machen. Ich habe wirklich jeden Tag sehr hart gearbeitet», sagte er müde.

Tellerwäscher-Karriere

Im Grossen und Ganzen hatte Liang ein erfolgreiches Leben – er arbeitete sich von einem einfachen Job in einer Fabrik hoch, gründete sein eigenes Baustoffgeschäft und verdiente dabei Millionensummen. Doch seine Träume von einem Studium blieben ihm bislang verwehrt.

In seinem Streben nach einer prestigeträchtigen Hochschulausbildung absolvierte er zwölfstündige Lerntage, verzichtete nach eigenen Angaben auf Alkohol und das Mahjong-Spielen und ertrug Spott in Onlinemedien. «Es ist ein unangenehmer Gedanke, dass ich es nie zur Universität geschafft habe», sagte Liang im Vorfeld der Prüfung der Nachrichtenagentur AFP. «Ich möchte wirklich gern ein Intellektueller werden.»

Gaokao «wichtigste Prüfung» jedes Chinesen

In diesem Jahr lernte eine Rekordzahl von 13 Millionen Schülerinnen und Schüler für das Examen. Das Gaokao gilt als wichtigste Prüfung im Leben vieler Chinesen. Es ermöglicht oft einen Aufstieg in die gebildete Elite des Landes und bestimmt massgeblich den beruflichen Lebensweg. Jährlich wird bei den bis zu viertätigen Prüfungen grosser Aufwand betrieben, um Prüflinge vom Spicken abzuhalten und sie pünktlich zu den Tests zu bringen.

Ob er im kommenden Jahr einen 28. Anlauf unternehmen möchte und den gefürchteten mehrtägigen Test nochmal schreibt, sei «schwer zu sagen», sagte Liang. Doch dann würde «jede Tasse Tee nach Bedauern schmecken».

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