Im chinesischen Yulin findet jährlich das Hundefleisch-Festival statt, für das tausende Hunde geschlachtet werden. Aktivisten konnten 386 Hunde retten.
Hundefleisch-Festival
Eine Verkäuferin am Hundefleisch-Festival in Yulin. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jedes Jahr findet in Yulin im Süden Chinas das Hundefleisch-Festival statt.
  • Tausende Hunde werden dafür geschlachtet.
  • Ein Transport-Lkw konnte von Aktivisten gestoppt werden, 386 Hunde wurden gerettet.

In der chinesischen Stadt Yulin im Gebiet Guangxi im Süden Chinas findet jährlich das sogenannte Hundefleisch-Festival statt. Tierschutzverbände kritisieren das Fest seit Jahren – geändert hat sich wenig.

Unmittelbar vor dem diesjährigen Festival, das am 21. Juni begonnen hat, konnten Tierschützer einen Lastwagen mit fast 400 Hunden stoppen. Für das zehntägige Festival werden Hunde unter tierquälerischen Bedingungen durch das ganze Land transportiert, eingepfercht in winzige Käfige. Auch im gestoppten Transporter waren die Hunde ohne Wasser und Nahrung tagelang eingesperrt, wie «DeineTierwelt» berichtet.

Die geretteten Hunde werden nun in Tierheimen versorgt, 386 Hunde konnten mit der Aktion vor dem Schlachten bewahrt werden. Gemessen an den Gesamtzahlen der getöteten Hunde ist das nicht viel: Eigens für das Festival in Yulin werden normalerweise 10'000 Hunde geschlachtet. Der gestoppte Lkw kommt einem Tropfen auf den heissen Stein gleich.

Korruption ermöglicht Hundefleisch-Festival

In einigen Regionen Chinas ist der Verzehr von Hundefleisch kulturell verankert. 80 bis 85 Prozent der chinesischen Bevölkerung hat aber nie Hundefleisch gegessen, schätzen Experten. Die Einstellung gegenüber Hunden verändere sich zusehends, erklärt die Organisation Humane Society International dem Portal «wildbeimwild». In gewissen Städten wie Shenzen wurde der Verkauf von Hundefleisch deshalb bereits verboten.

In Yulin florieren Handel und Verkauf von Hunden und Hundefleisch aber weiterhin. Das Hundefleisch-Festival zieht jedes Jahr zur Sonnenwende Tausende von Besuchern an. In einer Art Streetfood-Fest wird Hunde- und teilweise auch Katzenfleisch mit Likör und Lychees serviert.

Für Sebastian Morgenfeld vom Förderverein «Animal Hope & Wellness» ist Korruption der wesentliche Grund dafür, dass das Festival weiterhin stattfindet. Er vermutet gegenüber «DeineTierwelt», dass die Polizei in gewissen Regionen dank Bestechung wegschaut und den illegalen Handel mit Tieren erlaubt. «Geld hat die Power und die Macht», so Morgenfeld – zum Leidwesen der Hunde.

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