China und die Asean-Mitglieder führen nächste Woche gemeinsame Manöver durch. Sie bemühen sich wohl darum, eine Eskalation zu vermeiden.
Philippinische Soldaten machen sich bereit für das erste gemeinsame Manöver der Asean-Mitglieder mit China.
Philippinische Soldaten machen sich bereit für das erste gemeinsame Manöver der Asean-Mitglieder mit China. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • China führt kommende Woche das erste Mal ein Manöver zusammen mit den Asean-Ländern durch.
  • Zuvor hat sich China darum bemüht, das Südchinesische Meer für sich zu beanspruchen.

China und die Mitglieder des südostasiatischen Staatenverbands Asean halten kommende Woche erstmals ein gemeinsames Marinemanöver ab. Singapurs Verteidigungsminister Ng Eng Hen sagte am Freitag, die Aseanschiffe seien unterwegs zum chinesischen Hafen Zhanjiang, dem Standort der chinesischen Marine für das Südchinesische Meer. Zweck der gemeinsamen Manöver sei es, «Vertrauen und Zuversicht» zu schaffen. Trotz Unstimmigkeiten wegen Chinas Gebietsansprüchen im Südchinesischen Meer sind alle Beteiligten derzeit um versöhnliche Töne zur Vermeidung einer Eskalation bemüht.

Die Ankündigung erfolgte während eines Treffens der Asean-Verteidigungsminister in Singapur, an dem auch US-Verteidigungsminister Jim Mattis und sein chinesischer Kollege Wei Fenghe teilnahmen. Ng sagte, kommendes Jahr werde es erstmals auch Militärmanöver der Asean-Staaten mit den USA geben. Die 1967 gegründete Staatengemeinschaft hat mittlerweile zehn Mitglieder: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.

China beansprucht das gesamte Gebiet

Mattis bekräftigte bei Treffen die Sorge der US-Regierung über eine «Militarisierung» des Südchinesischen Meeres. Die internationalen Regeln über die dortigen Handelsrouten dürften nicht «neu geschrieben» werden, und Washington erwarte, dass sich «alle Staaten, kleine und grosse», daran hielten.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich und untermauert dies mit der umstrittenen Aufschüttung künstlicher Inseln. Diese sind so beschaffen, dass dort Militäreinrichtungen gebaut werden können. Auch die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam erheben Ansprüche auf Teile des Seegebiets, in dem grosse Öl- und Gasvorräte vermutet werden.

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