Chinas Wirtschaft ist laut Ministerpräsident Li Qiang im vergangenen Jahr ungefähr um 5,2 Prozent gewachsen.
Li Qiang
Li Qiang, Premierminister von China. - Thibault Camus/POOL AP/AP
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2023 habe sich die Ökonomie des Landes mit ungefähr 1,4 Milliarden Einwohnern erholt, sagte Chinas Nummer zwei am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Rate sei höher als das Anfang vergangenen Jahres gesetzte Ziel von geschätzt fünf Prozent. Die Aussagen machte Li nur einen Tag, bevor das Land offiziell seine Daten zur Wirtschaftsleistung veröffentlichen wollte.

China habe keine «massiven Anreize» benötigt, um seine Wirtschaft voranzutreiben, und kein kurzfristiges Wachstum unter Langzeitrisiken in Kauf genommen, sagte Li. Er verglich China mit einem «gesunden Menschen, der ein starkes Immunsystem hat», da die zweitgrösste Volkswirtschaft ihm zufolge über Jahrzehnte des Wachstums wichtige Grundlagen gelegt habe. «Die chinesische Wirtschaft kann mit Aufs und Abs bei seiner Leistung umgehen», betonte Li. Der Trend langfristigen Wachstums werde sich deshalb nicht ändern.

Umfeld für ausländische Firmen verbessern

Li warb um ausländische Investitionen und kündigte an, dass sich China weiter öffnen wolle. Peking wolle zudem das Umfeld für ausländische Firmen verbessern. Diese klagen immer wieder über undurchsichtige gesetzliche Regelungen wie beim grenzüberschreitenden Datentransfer oder Absprachen zum Vorteil chinesischer Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen. Zu diesen Problemen arbeite China an «der Formulierung relevanter Bestimmungen», sagte Li.

Chinas Wirtschaft hatte im vergangenen Jahr mit einem schwachen Konsum im Inland und einer schweren Immobilienkrise zu kämpfen. Nach dem Ende der strengen Corona-Regeln wuchs die Wirtschaft zunächst deutlich, verlor dann jedoch schnell wieder an Fahrt. Ausländische Firmen zogen zudem verstärkt ihre in China erwirtschafteten Gewinne ab, was als mögliches Zeichen gilt, dass Unternehmen nicht wieder in das Land investieren wollen.

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