China hat ehrgeizige Pläne im All. Nie zuvor ist eine Raumfahrtnation auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet. Wenn das Vorhaben bis Ende des Jahres glückt, soll als nächstes auch Gestein zur Erde geholt werden.
China Rakete
Die Rakete vom Typ «Langer Marsch 4C» beim Start ins All mit dem Übertragungssatelliten «Queqiao» an Bord. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • China hat zur Vorbereitung der ersten Landung auf der Mond-Rückseite einen Satelliten gestartet.
  • Bislang ist noch nie eine Raumfahrtnation auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet.
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Zur Vorbereitung der ersten Landung auf der Rückseite des Mondes hat China einen Übertragungssatelliten gestartet. Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 4C» hob am Montag vom Raumfahrtzentrum in Xichang in der Provinz Sichuan in Südwestchina ab. Rund 25 Minuten nach dem Start wurde der Satellit erfolgreich ausgesetzt und auf den Weg zum Erdtrabanten gebracht, wie Chinas Raumfahrtbehörde (CNSA) laut Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

In Kooperation mit den Niederlanden

Als erste Nation will China in etwa sechs Monaten auf der Rückseite des Mondes landen. Um die Signale des unbemannten Landemoduls «Chang'e 4» mit einem Roboterfahrzeug zur Erde zu funken, wird der Relais-Satellit an einen Punkt hinter dem Mond gebracht, wo er sowohl dessen erdabgewandte Seite als auch die Erde sehen kann. Der «Queqiao» genannte Himmelskörper soll im ruhigen Mondumfeld auch nach leisen Radiosignalen aus den Anfängen des Universums forschen.

Die Erkundung ist ein Kooperationsprojekt mit den Niederlanden, das den Empfänger für niedrige Radiofrequenzen (NCLE) entwickelt hat. Ohne die Erdatmosphäre und andere Störungen können Astronomen in der Stille des Alls besser Signale auffangen und hoffen auf neue Erkenntnisse über die Entstehung der Sterne.

Mond
1969 war die erste bemannte Mondlandung durch die USA. Dieses historische Ereignis soll auch im Kampf gegen den Klimawandel motivieren. - Keystone

Bevor «Queqiao» als erster Satellit in diesem Orbit eine Kommunikationsbrücke bilden kann, sind noch zahlreiche Bremsmanöver und Kursanpassungen nötig, um genau den Punkt zu erreichen, wo auch die Mondanziehung genutzt werden kann.

Seit zehn Jahren verfolgt China ein ehrgeiziges Mondprogramm. Nach der Landung auf der Rückseite des Mondes ist voraussichtlich 2019 eine Mission geplant, bei der auch Gestein zur Erde zurückgebracht werden soll. Das chinesische Vorhaben würde dann genau 50 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung durch die USA erfolgen, als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabanten betrat. Nach den chinesischen Plänen soll bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen.

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