Der Verkehrsknoten im Wankdorf soll entwirrt, sprich ausgebaut werden. Den neuen Spuren und Strassen zum Opfer fällt ein Drittel der Waldfläche auf den beiden Berner Allmenden. Aufgeforstet wird in der Umgebung und Richtung Seeland.
In der Berner Allmend wird abgeholzt: Kurzfristig werden zwei Drittel des Waldbestandes verschwinden. (Symbolbild).
In der Berner Allmend wird abgeholzt: Kurzfristig werden zwei Drittel des Waldbestandes verschwinden. (Symbolbild). - Keystone

Auf den Berner Strassen ist es eng. Darum soll der Anschluss Wankdorf aufgemöbelt werden: Kreisförmig angelegte, breitere Rampen zur A6 sollen Stau und Unfällen vorbeugen und die Stadtberner Quartiere entlasten.

Eine Langsamverkehrsbrücke wird sich über das ganze neue Gebilde spannen und Fussgängern, wie Fahrradfahrern einen Weg fernab der Autos garantieren.

Wird Wald gerodet, schreibt das Schweizer Gesetz vor, diesen wieder aufzuforsten. Bis die neuen Bäume nachgewachsen sind, dauert es laut Siegenthaler rund zehn bis 20 Jahre. So dichten Wald wie heute wolle man aber gar nicht mehr, «unter anderem weil er das Sicherheitsgefühl beeinträchtigt», erklärt Siegenthaler.

Ein Teil der Wiederaufforstung findet nach den Bauarbeiten direkt auf der Allmend statt, neue Waldfläche entsteht aber auch in der Umgebung im Umfeld der Stadttangente Bern. Ein weiterer Teil der Wiederaufforstung ist auf Parzellen Richtung Seeland vorgesehen.

Wiederaufforstung im Seeland

Violett eingezeichnet ist die neue Strasse für den Langsamverkehr, also Fussgänger und Velofahrer.
Violett eingezeichnet ist die neue Strasse für den Langsamverkehr, also Fussgänger und Velofahrer. - ASTRA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verkehrsknotenpunkt Bern Wankdorf wird ausgebaut.
  • Breitere Zufahrtsrampen und eine separate Strasse für Velofahrer und Fussgänger sollen Stau und Unfällen vorbeugen.
  • Dafür müssen viele Bäume den Strassen weichen, bestätigt der Bund.

Das Problem: Jeder Baumeter für die neuen Strassen bedeutet einen Einschnitt in die beiden Berner Allmenden im Wankdorf. Hier spazieren Hundehalter, joggen Sportler oder wird einen Steinwurf vom Stade de Suisse entfernt auch mal eine freundschaftliche Partie Fussball gespielt.

«Grundsätzlich werden für die Bauarbeiten etwa zwei Drittel des heute vorhandenen Waldes entfernt», erklärt Mark Siegenthaler. Er ist Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra), das den Ausbau plant und durchführen wird. «Die Hälfte dieses Waldes wird allerdings vor Ort wieder hergestellt», betont Siegenthaler weiter.

Das Problem begann vor Jahrzehnten

Die Zerstückelung der beiden Allmenden ist kein neues Problem: Sie begann in den Sechzigerjahren, als die Nationalstrasse ohne Rücksicht auf Verluste quer durch die Grünfläche gebaut wurde.

So solle es diesmal nicht werden, betont Siegenthaler: Es werde in der Allmend zwar weniger Waldfläche geben, «aber die Erholungsfläche wird aufgewertet.» Dafür habe man von Anfang an den Dialog mit der Stadt und den Quartieren gesucht.

Naherholungsgebiet: Ein Jogger auf der verschneiten Allmend.
Naherholungsgebiet: Ein Jogger auf der verschneiten Allmend. - Keystone
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