Republikanerin ist gegen Frauen im Amt – und kandidiert selbst
Mylie Biggs kandidiert für den Senat von Arizona – aber vertritt öffentlich, dass Frauen keine politischen Ämter innehaben sollten.

Das Wichtigste in Kürze
- Mylie Biggs kandidiert für den Senat, obwohl sie gegen Frauen in Ämtern ist.
- Ihrer Meinung nach sollten Frauen lieber den Haushalt führen.
- Dafür steht sie sehr hinter ihrem Vater, dem Kongressabgeordneten Andy Biggs.
Die 25-jährige Tochter des Trump-Unterstützers Andy Biggs bewirbt sich aktuell um den frei werdenden Sitz im Senat. Heikel daran sind jedoch ihre Aussagen vom vergangenen Jahr.
Im Podcast «The Matty McCurdy Program» sagte sie: «Ich weiss nicht, ob ich für irgendeine Frau stimmen würde. Ich weiss nicht, ob Frauen in Ämtern sein sollten.»
Kandidatur trotz extremer Position
Diese Aussage unterstrich Biggs laut «Phoenix New Times» und fügte hinzu, Frauen sollten ihrer Meinung nach den Haushalt führen. Biggs kandidiert im 14. Wahlbezirk gemeinsam mit zwei weiteren Republikanern.
Sie ist Politikwissenschaftlerin und Mitarbeiterin beim konservativen Arizona Free Enterprise Club. Trotzdem zweifelte sie öffentlich am Sinn des Frauenwahlrechts und bezeichnete einen klassischen Bürojob als nicht für Frauen gemacht.
Widerspruch zwischen Wunsch und Botschaft
Auch über moderne Gleichstellung äusserte sie sich kritisch. «Ich will einfach nur Ehefrau sein. Ich will einfach nur Mutter sein», so Biggs laut «Phoenix New Times».

Trotz ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Frauen in der Politik bewirbt sich Biggs um ein Amt. In den sozialen Medien verwies sie auf ihre patriotische Erziehung und den Wunsch, dem Land zu dienen.
Frist für Offenlegung des Finanzberichts verstrichen
Einen offiziellen Finanzbericht für ihre Wahlkampagne hat sie jedoch bislang nicht eingereicht. Die Frist dafür war bereits am 21. Juli.
Privat gab Biggs an, nach ihrer mormonischen Mission in Brasilien Interesse am diplomatischen Dienst zu haben. In Podcast-Auftritten offenbarte sie jedoch gleichzeitig Kenntnislücken über das Land.
Familienbande, Konservatismus und Verschwörungsglaube
Biggs lobte öffentlich ihren Vater, den aktuellen Kongressabgeordneten Andy Biggs, und schreibt seine politische Karriere «göttlicher Fügung» zu. Sie selbst teilt seine Skepsis gegenüber modernen demokratischen Entwicklungen.
Auch zeigte sie während des Podcasts Sympathie für Verschwörungstheorien: «Ich liebe Verschwörungen», gestand sie im Podcast.
Die Kandidatur von Mylie Biggs sorgt für Kontroversen: Sie will Senatorin werden, lehnt aber das Frauenwahlrecht und Frauen in Ämtern grundsätzlich ab. Ein extremer Widerspruch, wie «Phoenix New Times» festhält.