Gegen Demenz: Tagesstätte in Japan setzt auf Casino-Atmosphäre
In Japan setzt eine Tagesstätte auf Casino-Atmosphäre, um Senioren mit Demenz zu aktivieren – mit Erfolg und viel Lebensfreude.

Das Wichtigste in Kürze
- In Japan wird eine ungewöhnliche Methode verwendet, um Senioren mit Demenz zu aktivieren.
- Eine Tagesstätte setzt dabei auf Casino-Atmosphäre.
- Das bewegt die Menschen zu mehr Lebensfreude und nimmt Langeweile.
Südlich von Tokio liegt ein ungewöhnliches Casino: Hier werden keine Gewinne ausgezahlt, gespielt wird nur mit Spielgeld.
Die Tagesbetreuung für Senioren bietet eine Alternative zur klassischen Pflege. Statt Basteln oder Mandala-Malen stehen Pachinko, Mahjong und Karaoke auf dem Programm, wie «ZDF» berichtet.
Die Idee stammt von Moruru, der früher in einer traditionellen Betreuung arbeitete. Viele Senioren empfanden die Angebote als langweilig.
Er sammelte Wünsche und schuf ein Umfeld, das Spass macht und zum Mitmachen motiviert.
Selbstbestimmung und Freude statt Langeweile
Rund 30 Gäste besuchen täglich das «Las Vegas» von Japan. Mindestens die Hälfte lebt mit Demenz.
Sie entscheiden selbst, was sie tun möchten und werden wie Erwachsene behandelt. Einige kommen wegen der Gesellschaft, andere brauchen Unterstützung beim Essen.

Die Atmosphäre erinnert an ein echtes Casino: Mitarbeiter tragen Krawatte und Weste, die Gäste werden mit Limousinen abgeholt.
Für viele ist der Besuch das Highlight der Woche. Das Ziel: Aktivierung und soziale Teilhabe, nicht bloss Betreuung.
Spielen hält fit und beugt Einsamkeit vor
Im Casino wird regelmässig gemeinsam Gymnastik gemacht. Spiele wie Mahjong fördern die Fingerfertigkeit und das Gedächtnis.
Für viele Besucher ist das Spielen ein Mittel gegen Einsamkeit und Angst vor dem Vergessen.

Die Kosten für die Tagesbetreuung werden von der Versicherung übernommen. Angehörige werden entlastet, da sie nicht ihren Job aufgeben müssen, um zu pflegen.
Japan zeigt mit diesen Konzepten, wie Aktivität, Freude und soziale Teilhabe auch bei Demenz möglich sind.