Ein betrunkener Zug-Chauffeur fuhr mit satten 2,8 Promille mehrere Stationen und lästerte via Durchsagen über seinen Chef. Später konnte ihn die Polizei stoppen.
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Eine S-Bahn fährt am Stuttgarter Hautbahnhof ein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Polizei zog einen Zug-Chauffeur mit 2,8 Promille aus dem Verkehr.
  • Er hatte mehrere Stationen verpasst, die Türen nicht oder verspätet geöffnet.
  • Die Durchsagen nutzte er, um über seinen Job und seinen Boss zu lästern.
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Dies hätte wohl böse enden können ...

In Stuttgart fuhr ein sturzbetrunkener Fahrer eine S-Bahn. Mit 2,8 Promille im Blut hat der 43-Jährige die Türen teilweise gar nicht oder mit Verspätung geöffnet.

Bei Durchsagen soll der Mann über seinen Job und Arbeitgeber gelästert haben. Bevor er ins Krankenhaus kam, gab er an, schon vor Dienstbeginn Alkohol getrunken zu haben. Dies sagte eine Sprecherin der Bundespolizei am Freitag. Laut Deutscher Bahn (DB) wird der Mitarbeiter bis auf Weiteres nicht mehr im Fahrbetrieb eingesetzt.

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Mit 2,8 Promille fuhr ein Mann die S-Bahn. (Symbolbild) - Marcus Brandt/dpa

Die Promille-Fahrt flog auf, als die S-Bahn an der Station Rutesheim ohne Halt vorbeirauschte. Dort verständigte eine wartende Frau die Polizei. Sie hatte ihre Tochter an dem Bahnhof abholen wollen. Nachdem der Mann eine ungeplante Schleife fuhr, konnten ihn Beamte der Bundespolizei festnehmen.

Erst am späten Abend festgenommen

Ein freiwilliger Alkoholtest bestätigte den Verdacht, dass er nicht mehr ganz nüchtern war. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr ermittelt.

Seinen Dienst hatte der Mann laut Bundespolizei am Donnerstag um 13.38 Uhr angetreten, festgenommen wurde er erst am späten Abend. Ob er zu Beginn der Schicht deutlich betrunkener war oder zwischendurch noch Alkohol getrunken hat, war zunächst unklar. «Der Mann ist noch nicht vernehmungsfähig», sagte die Sprecherin am Vormittag. Bis dato hätten keine Reisenden gemeldet, dass es vorher schon Probleme gegeben habe.

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Ein Einsatzfahrzeug der Polizei in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt/dpa (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Eine DB-Sprecherin teilte mit, nach einem solchen Vorfall werde der Triebfahrzeugführerschein des Mitarbeiters sofort eingezogen und dem Eisenbahnbundesamt übergeben. «Alkoholmissbrauch im Führerstand ist kein Kavaliersdelikt.»

Waren Sie auch schon einmal betrunken?

Generell sei Alkoholkonsum überall im Unternehmen tabu, sagte sie. An allen Arbeitsplätzen gelte eine Null-Promille-Regelung. Regelmässig müssten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesundheitschecks machen.

Nach Angaben der Bahn und der Bundespolizei ist ein solcher Fall eine Seltenheit. Die Sprecherin der Bundespolizei sprach von einem «herausragenden» Sachverhalt. «So haben wir das noch nie gehabt.» Sie erinnerte sich an einen Vorfall, bei dem ein Betrunkener in einem Führerhaus gesessen hatte.

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