Bereits zum dritten Mal im Jahr 2022 kommt in Mexiko eine Journalistin ums Leben. Das jüngste Opfer wurde in ihrem Auto erschossen.
Journalisten halten eine Mahnwache zu Ehren des Fotoreporters Margarito Martinez, der in Tijuana erschossen wurde. Foto: Gregory Bull/AP/dpa
Journalisten halten eine Mahnwache zu Ehren des Fotoreporters Margarito Martinez, der in Tijuana erschossen wurde. Foto: Gregory Bull/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Gregory Bull
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wurde in Mexiko eine Journalistin getötet.
  • Das jüngste Opfer, Lourdes Maldonado, wurde in ihrem Auto erschossen.
  • Mexiko zählt weltweit zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten.

Zum bereits dritten Mal im neuen Jahr ist in Mexiko eine Journalistin getötet worden - zum zweiten Mal in Tijuana. Lourdes Maldonado wurde am Sonntag in ihrem Auto in der Stadt an der US-Grenze erschossen. Dies teilt die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Baja California mit.

Die Reporterin hatte erst vergangenen Mittwoch einen Gerichtsstreit gegen den Ex-Gouverneur des Bundesstaates gewonnen. Der Politiker ist Gründer eines TV-Nachrichtensenders.

Mexiko
Die Polizei überwacht das Haus der Journalistin. - Keystone

Im März 2019 hatte Maldonado in der täglichen Pressekonferenz des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador Fragen gestellt. Ausserdem habe sie erklärt, sie fürchte um ihr Leben, und um Hilfe gebeten.

Zuvor bereits Opfer von Aggression

Die Menschenrechtsorganisation Article 19 schrieb auf Twitter, Maldonado habe über Lokalpolitik und Korruption berichtet. Sie sei bereits zuvor wegen ihrer Arbeit Opfer von Aggressionen geworden, ihr sei deshalb staatlicher Schutz gewährt worden.

Am Montag vergangener Woche war ebenfalls in Tijuana der Fotojournalist Margarito Martínez beim Verlassen seines Zuhauses erschossen worden. Eine Woche zuvor war José Luis Gamboa, der Direktor eines Online-Portals, in der ostmexikanischen Stadt Veracruz erstochen worden. In beiden Fällen waren die Hintergründe unklar.

Mexiko war nach der Organisation Reporter ohne Grenzen zum dritten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Demnach wurden in dem nordamerikanischen Staat im Jahr 2021 sieben Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. López Obrador stellt kritische Journalisten immer wieder öffentlich als Lügner dar.

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