Zwei Tempel Frauen in Indien sollen Schutz rund um die Uhr erhalten
Zwei indische Frauen betraten einen Tempel, in dem nur Männer erlaubt sind. Nun sollen sie rund um die Uhr bewacht werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In einem indischen Tempel kam es zu Auseinandersetzungen mit konservativen Hindus.
- Nun sollen die Frauen, die die Kontroverse auslösten, rund um die Uhr bewacht werden.
Zwei indische Frauen, die entgegen einer langen Tradition die hinduistische Wallfahrtsstätte Sabarimala betreten und damit heftige Proteste ausgelöst hatten, sollen künftig rund um die Uhr bewacht werden. Das Oberste Gericht des Landes wies den Bundesstaat Kerala am Freitag an, die beiden Frauen zu schützen, wie deren Anwältin mitteilte. Die Frauen waren zuvor wiederholt bedroht worden.
Anfang Januar hatten die beiden Frauen in Begleitung von Polizisten den Sabarimala-Tempel besucht. Daraufhin war es im gesamten Staat zu Zusammenstössen mit konservativen Hindus gekommen. Die Wallfahrtsstätte zieht jedes Jahr Millionen Pilger an.
Vorausgegangen war ein Urteil des Obersten Gerichtshofes im September 2018. Damit wurde ein jahrhundertealtes Verbot gekippt, wonach Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter die Pilgerstätte nicht betreten durften. Als Grund wurde angeführt, die Anwesenheit von Frauen gefährde das Zölibat der Tempelgottheit Ayappa. Seit der Aufhebung des Verbots kam es immer wieder zu Protesten.
Der Anwalt des Bundesstaates sagte laut dem Sender NDTV, Personenschutz für die beiden Frauen werde schon gestellt. Zudem hätten seit Aufhebung des Besuchsverbots im September bereits mehr als 50 Frauen den Tempel ohne Zwischenfälle betreten.