Rund 60 Kilometer pro Stunde zu schnell sei der entgleiste Zug in Taiwan gewesen. Der Fahrer gab zu, dass er die Geschwindigkeitskontrolle ausgeschaltet hatte.
Ein Zug (rechts) passiert entgleiste Zugwaggons, die neben den Gleisen stehen und liegen.
Ein Zug (rechts) passiert entgleiste Zugwaggons, die neben den Gleisen stehen und liegen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Zugunglück in Taiwan ist vermutlich auf eine zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen.
  • Der Fahrer hatte die Geschwindigkeitskontrolle ausgeschaltet.
  • 18 Menschen wurden bei der Entgleisung getötet und 187 weitere verletzt.

Das schwere Zugunglück in Taiwan ist offensichtlich auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen. Bevor der Hochgeschwindigkeitszug in der Nähe des Bahnhofs von Xinma entgleiste, sei er mit einer Geschwindigkeit von 140 Stundenkilometern gefahren und habe damit die Begrenzung wegen einer langgestreckten Kurve um 60 Kilometer überschritten, teilte das zuständige Untersuchungsgericht am Dienstag mit. Demnach sagte der Zugführer aus, er habe die automatische Geschwindigkeitskontrolle abgeschaltet.

Der Zug war am Sonntag im Bezirk Yilan im Nordosten Taiwans komplett entgleist, 18 Menschen wurden getötet und 187 weitere verletzt. Bei seiner Anhörung sagte der Fahrer, er habe aufgrund von Problemen mit der Stromversorgung im Bahnhof davor die Geschwindigkeitskontrolle ausgeschaltet und sie danach nicht mehr eingeschaltet, weil er in ein Gespräch mit einem Streckenverwalter vertieft gewesen sei. Das sei «fahrlässig» gewesen.

Rettungskräfte versuchen mit einem Kran den verunglückten Zug in Taiwan zu entfernen.
Rettungskräfte versuchen mit einem Kran den verunglückten Zug in Taiwan zu entfernen. - dpa

Laut dem Gericht hätte der Fahrer selbst die Geschwindigkeit vor der Kurve drosseln müssen, statt erst kurz vor dem Bahnsteig abzubremsen, wodurch der Zug dann entgleist sei. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft wies auf Unstimmigkeiten in der Aussage des Fahrers, den Berichten von Zeugen und den bislang gesammelten Daten hin. Es bestehe «ein starker Verdacht», dass der Zugführer massgeblich Schuld an dem Unglück trage.

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