Yad Vashem verzichtet trotz Coronavirus nicht auf die Zeremonie zum Holocaust-Gedenktag. Sie findet in diesem Jahr allerdings online statt.
Yad Vashem
Namenshalle der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Foto: Juris Vigulis/Saeima/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Yad Vashem lädt zum Online-Gedenken an den Holocaust ein.
  • Menschen sollen Videos aufnehmen, in denen sie Namen von Opfern rezitieren.
  • Die Clips werden dann in einer Online-Zeremonie zusammengefügt.

Vor dem Holocaust-Gedenktag in Israel am 21. April lädt die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu einem Online-Gedenken an die Opfer ein. Wegen der weltweiten Corona-Krise seien öffentliche Zusammenkünfte verboten.

Deswegen sollten sich Menschen beim Rezitieren der Namen von Holocaust-Opfern aufnehmen und diese Videos in soziale Netzwerke hochladen. Das teilte Yad Vashem am Dienstag mit.

Online-Zeremonie aus Videos

Die Videos sollten nicht länger als 15 Sekunden sein und mit den Hashtags #RememberingFromHome #ShoahNames versehen werden. Die Namen der Opfer finden sich laut der Mitteilung auf der Internetseite von Yad Vashem. Dabei sei es auch möglich, nach Orten und nach Familienmitgliedern zu suchen.

Yad Vashem will die Videos online sammeln und daraus eine Online-Zeremonie herstellen. Der Holocaust-Gedenktag beginnt am Abend des 20. April (Montag) und endet am Abend des 21. April (Dienstag).

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Ein Mann geht durch das Holocaust-Mahnmal in Berlin. (Archivbild) - Keystone

«Macht mit bei uns und begeht den Holocaust-Gedenktag, dieses Jahr von zu Hause aus.» Das sagte der Yad Vashem-Vorsitzende Avner Shalev laut Mitteilung.

«Hilf uns, die Erinnerung an diejenigen zurückzubringen, die während des Holocaust ermordet wurden (...). Obwohl die Umstände in diesem Jahr einmalig sind, bleibt die Botschaft immer noch die gleiche: Wir werden ihre Namen nie vergessen.»

Eröffnung auch auf Deutsch übersetzt

Die Eröffnungszeremonie für den Gedenktag am Abend des 20. April wird demnach auf der Internetseite von Yad Vashem übertragen. Sie wird weitgehend auch auf Deutsch übersetzt.

Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet; seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten erst 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz.

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