Nach einem Piratenangriff auf einen Tanker vor Westafrika ist ein Teil der Schiffsbesatzung entführt worden.
Golf von Guinea
Piraterie (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Monjasa Reformer» sei am Donnerstag von der französischen Marine im Golf von Guinea geortet worden, schrieb das dänische Öl- und Schifffahrtsunternehmen Monjasa am Freitag in einer Mitteilung.

Piraten hätten das Schiff zu dem Zeitpunkt bereits verlassen gehabt und einen Teil der Besatzung mitgenommen – wie viele Personen betroffen waren, blieb offen. Der gerettete Rest der Crew sei wohlauf und in Sicherheit. Schiff und Ladung seien unbeschädigt geblieben.

Monjasa ist der Besitzer des 135 Meter langen Öl- und Chemietankers. Nach Angaben des Unternehmens hatten sich 16 Besatzungsmitglieder an Bord befunden, als das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff am vergangenen Wochenende rund 140 Seemeilen (260 Kilometer) westlich des Hafens Pointe-Noire in der Republik Kongo angegriffen worden war.

Der Golf von Guinea vor der Küste Westafrikas ist eine der gefährlichsten Gegenden für Handelsschiffe weltweit. Insbesondere die Gewässer vor Nigeria sind einer der Schwerpunkte für Raubüberfälle und Entführungen durch Piraten. Zuletzt ging die Zahl der Fälle allerdings deutlich zurück: 2022 gab es nach Angaben des Internationalen Schifffahrtsbüros 19 Angriffe auf Schiffe in dem Golf, nach 35 im Vorjahr und 84 auf dem Höhepunkt 2020. Mehrere EU-Staaten haben Marineschiffe vor dem rund 5700 Kilometer langen Küstenabschnitt zwischen Senegal und Angola im Einsatz. Seit 2021 koordiniert die EU die Zusammenarbeit mit den 17 Anrainerstaaten.

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