Weitere Waffenruhe im Sudan vereinbart
Im Sudan wird die Waffenruhe um weitere 72 Stunden verlängert. Jedoch hielt die erste nur sporadisch, nach der erneuten Einigung gab es Kämpfe.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Waffenruhe im Sudan wird um weitere 72 Stunden verlängert.
- Zwischen den Konfliktparteien vermitteln die USA und Saudi-Arabien.
- Die erste Waffenruhe hielt nur sporadisch, beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig.
Die rivalisierenden Militärblöcke im Sudan haben sich am Donnerstag auf eine Verlängerung der Waffenruhe um weitere 72 Stunden geeinigt. Das teilten die an der Vermittlung beteiligten Länder USA und Saudi-Arabien mit. Trotzdem kam es Augenzeugenberichten zufolge weiter zu Kämpfen.
Zuvor war seit Dienstag eine 72-stündige Waffenruhe in Kraft gewesen. Währenddessen konnten Tausende Zivilisten fliehen, viele davon ins nördliche Nachbarland Ägypten, mehrere Staaten evakuierten ihre Staatsangehörigen und weitere Menschen per Flugzeug aus dem Krisenland. Auch diese Waffenruhe hielt nur sporadisch. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die Feuerpause immer wieder zu brechen.

Im Sudan kämpft de-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe des Militärs seit fast zwei Wochen gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo. Dieser ist Anführer der einflussreichen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Die beiden Generäle hatten die Führung des Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen.
US-Aussenminister Antony Blinken twitterte, die USA begrüssten die Ankündigung, den Waffenstillstand im Sudan um weitere 72 Stunden zu verlängern. «Gemeinsam mit internationalen und regionalen Partnern fordern wir die Parteien auf, sich zu verpflichten, die Kämpfe zu beenden und ungehinderten humanitären Zugang zu gewährleisten.»
Auch der britische Aussenminister James Cleverly bestätigte auf Twitter, die Waffenruhe im Sudan sei verlängert worden. «Das Vereinigte Königreich fordert ihre vollständige Umsetzung durch die Generäle.» Die britischen Evakuierungsflüge seien im Gange. Alle britischen Staatsangehörigen, die ausreisen möchten, sollten sich so schnell wie möglich zum Flughafen begeben, damit ihre Sicherheit gewährleistet sei.