Waffenruhe im Sudan hält nur sporadisch

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Sudan,

Trotz Waffenruhe kommt es im Sudan immer wieder zu Kämpfen. Betroffen war heute Freitag vor allem die Hauptstadt Khartum.

Zerstörung Khartum
Die Kämpfe im Sudan hinterlassen viel Zerstörung, wie hier in Khartum. Foto: Marwan Ali/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Marwan Ali

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Waffenruhe im Sudan hält nur sporadisch.
  • Auch am Freitag ist es wieder zu Kämpfen gekommen.

Im Krisenland Sudan hat es trotz einer neuen Waffenruhe auch am Freitag wieder Kämpfe gegeben. Augenzeugen berichteten, dass vor allem die Hauptstadt Khartum erneut unter schwerem Beschuss stand. Zuvor war in der Nacht zum Freitag eine zweite, 72 Stunden lange Feuerpause in Kraft getreten.

Im Sudan kämpfen das Militär und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) seit dem 15. April um die Macht. Vertreter beider Gruppen hatten die Führung des nordostafrikanischen Landes mit rund 46 Millionen Einwohnern durch zwei gemeinsame Militärcoups 2019 und 2021 übernommen.

Keine Verletzten bei Flugzeug-Beschuss

Mit leichten Waffen beschossen wurde am Freitagmorgen ein türkisches Transportflugzeug des Typs C-130. Wie das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mitteilte, war die Maschine auf dem Weg zum Militärflughafen Wadi Seidna im Norden von Khartum, um türkische Staatsbürger zu evakuieren. Das Flugzeug sei trotz des Beschusses sicher gelandet. Es gebe keine Verletzten, das Flugzeug werde auf Schäden überprüft.

Das UN-Menschenrechtsbüro befürchtet zusätzliche Gewalt im Sudan, weil mögliche Kriegsverbrecher aus Gefängnissen freigekommen sein könnten. In den vergangenen Tagen seien Gefangene aus mehreren Gefängnissen ausgebrochen oder freigelassen worden, sagte eine Sprecherin am Freitag in Genf.

Das könne ethnische Spannungen, die es seit langem im Sudan gibt, neu entfachen. In der Region West-Darfur sei bereits zu Zusammenstössen unter Bevölkerungsgruppen gekommen. Dabei seien nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros dort seit dem 24. April mindestens 96 Menschen ums Leben gekommen.

Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ausgeflogen

Aus dem benachbarten Nord-Darfur wurden mindestens 113 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in den benachbarten Tschad ausgeflogen, sagte der Gouverneur der Region, Nimir Mohamed Abdel Rahman, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Evakuiert wurden unter anderem Mitarbeiter des Welternährungsprogramms, von Unicef, der UN-Mission im Sudan (UNITAMS) sowie der Norwegischen Flüchtlingshilfe.

Insgesamt kamen bei den Gefechten im Sudan nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 512 Menschen ums Leben, fast 4200 wurden verletzt. Die wahre Zahl der Opfer dürfte aber deutlich höher liegen.

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