Trotz des Bürgerkriegs erreichen zahlreiche Flüchtlinge das Bürgerkriegsland Jemen. In einem Migrantenlager kam es zu einem Brand, die Zahl der Toten ist hoch.
Jemen Brand Migrantenlager
Am Sonntag standen Rauchsäulen über der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 170 Menschen wurden bei einem Brand in einem Migrantenlager verletzt.
  • Nach ersten Angaben starben acht Menschen – die Opferzahl dürfte jedoch höher liegen.
  • Trotz des Bürgerkriegs erreichen viele Flüchtlinge das Land auf der arabischen Halbinsel.

Bei einem Brand in einem Migrantenlager in der Hauptstadt des Bürgerkriegslands Jemen sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 170 Menschen wurden verletzt, mehr als 90 von ihnen schwer. «Die Gesamtzahl an Todesopfern ist Berichten zufolge viel höher», teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) via Twitter mit. Ein Mitarbeiter der Einwanderungs- und Passbehörde in Sanaa sprach am Montag von «Dutzenden Toten», nannte aber keine weiteren Details.

Die Ursache des Brands am Sonntag in der Einrichtung, in der Migranten festgehalten wurden, blieb zunächst unklar. Im Internet kursierte ein Video, das Szenen nach dem Brand zeigen soll. In einem ausgebrannten Raum liegen mehrere verkohlte Leichen teils übereinander am Boden.

Carmela Godeau, IOM-Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika, erklärte: «Dies ist nur eine der vielen Gefahren, denen Migranten in den vergangenen sechs Jahren des Jemenkonflikts ausgesetzt gewesen sind.» Die Betroffenen würden mit Lebensmitteln versorgt.

Flüchtlinge erreichen Jemen trotz Bürgerkrieg

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführten Militärbündnis an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Die Hauptstadt Sanaa liegt im Norden des Landes, der von den Huthis kontrolliert wird.

Trotz des Krieges brechen jedes Jahr Zehntausende Afrikaner in den Jemen auf. Unter anderem wollen sie von dort auf der Suche nach Arbeit in Richtung der reichen Golfstaaten zu reisen. Allein im Januar zählte die IOM die Ankunft von 2500 Migranten aus Äthiopien und Somalia.

Der Weg etwa zum erhofften Job etwa in Saudi-Arabien ist lebensgefährlich und voller Risiken. Auf dem Golf von Aden, den die Migranten aus Afrika in Richtung Jemen überqueren, sind bewaffnete Banden und Schmuggler unterwegs. Die Migranten werden dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge misshandelt, ausgeraubt und vergewaltigt – Frauen wie Männer. In der kargen Wüste im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien toben zudem häufig Gefechte.

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