Verkleinerung des Schutzgebietes um Nazca-Linien in Peru gestoppt
Die peruanische Regierung hat Pläne zur Verkleinerung des Schutzgebiets der Nazca-Linien gestoppt.

Die peruanische Regierung hat ihren umstrittenen Plan vorerst fallengelassen, das Schutzgebiet um die jahrtausendealten Nazca-Linien zu verkleinern. Artikel 1 der Vorlage zur Unesco-Stätte wurde gestrichen, teilte das Kulturministerium am Sonntag mit.
Es werde «so bald wie möglich eine wissenschaftliche Diskussion» unter Beteiligung der Unesco eingeleitet, um die Grösse des Schutzgeländes rund um die Nazca-Linien zu überprüfen.
Bei den Nazca-Linien handelt es sich um Scharrbilder von gewaltigen Dimensionen. Sie wurden zwischen 500 vor und 500 nach Christus von der Nazca-Kultur im Süden des heutigen Perus durch Abtragung der dunklen Kieskruste vom Untergrund angelegt und stellen Tiere, stilisierte Pflanzen, Fantasiefiguren oder geometrische Formen dar. Ihre genaue Bedeutung bleibt ein Rätsel, manche Forscher halten sie für eine Art Kalender.
303 neue Scharrbilder entdeckt
Das Schutzgebiet rund um die Nazca-Linien ist 5633 Quadratkilometer gross. In einem Grossteil des Gebietes gebe es aber gar keine schützenswerten archäologischen Stätten, hatte der peruanische Energie- und Bergbauminister Jorge Montero vergangene Woche argumentiert. Darum seien seit Monaten dort ohne Erlaubnis betriebene Bergwerke nicht mehr illegal.
Archäologen reagierten allerdings besorgt auf die vorgesehene Verkleinerung des Schutzgebietes um 40 Prozent. Unlängst hatte eine Untersuchung japanischer Forscher mithilfe von Künstlicher Intelligenz 303 neue Scharrbilder in dem Schutzgebiet ausfindig gemacht. Bis dahin waren nur rund 430 Nazca-Linien bekannt gewesen.