Israelische Sicherheitskräfte haben zwei verdächtige Palästinenser getötet. Die beiden sollen drei Israelis getötet und weitere verletzt haben.
Westjordanland israel
Sicherheitskräfte in Israel. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aus einem palästinensischem Auto sind am Sonntag Schüsse auf Passanten gefallen.
  • Ein ungeborenes Baby ist dabei gestorben. Zwei Verdächtige wurden erschossen.

Nach dem Angriff auf mehrere Israelis im besetzten Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben zwei Verdächtige getötet. Ein Palästinenser habe sich seiner Festnahme entziehen wollen und sei erschossen worden, teilte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Mittwoch mit. Der zweite habe sich versteckt und sei bewaffnet gewesen. Er habe bereits einen weiteren Anschlag geplant, hiess es in einer Stellungnahme.

Unklar blieb zunächst, ob es sich bei dem erschossenen Palästinenser um den Schützen oder einen Komplizen handelte. Nach Angaben des israelischen Geheimdienstes wurden bei dem Einsatz im Westjordanland am Mittwoch auch mehrere Verdächtige festgenommen. Der zweite getötete Palästinenser soll im Oktober in einer Fabrik nahe der israelischen Siedlung Barkan im nördlichen Westjordanland zwei Israelis getötet haben – einen Mann und eine Frau. Nach damaligen Angaben der Armee handelte es sich bei dem Attentäter um einen 23 Jahre alten Palästinenser, der in der Fabrik angestellt gewesen war.

Werdende Mutter angegriffen

Wenige Stunden zuvor war ein Baby gestorben, dessen Mutter bei dem Angriff im Westjordanland verletzt worden war.

An einer Bushaltestelle nahe der israelischen Siedlung Ofra war am Sonntagabend aus einem palästinensischen Auto heraus auf Passanten geschossen worden. Sieben Menschen wurden dabei verletzt, darunter eine schwangere Frau. Die 21-Jährige erlitt schwere Verletzungen, Ärzte brachten ihr Kind in der Nacht per Notoperation zur Welt. Während sich der Zustand der Mutter stabilisierte, ging es dem Baby nach Angaben des behandelnden Krankenhauses in Jerusalem schon am Montag schlechter.

Tod nach Kaiserschnitt

Am Mittwoch starb das per Notkaiserschnitt zur Welt gebrachte Baby. Das Spital gab «mit tiefer Trauer» den Tod des Frühchens bekannt. Das Baby sei trotz aller Bemühungen der Ärzte verstorben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versprach daraufhin, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. «Wir werden die Mörder finden und wir werden über sie richten», erklärte er.

Der US-Nahostbeauftragte Jason Greenblatt äusserte sich im Kurzbotschaftendienst Twitter erschüttert über den Tod des Babys. Den Angriff nannte er «schändlich».

Die radikalislamische Hamas hatte nach der Attacke erklärt, der Vorfall beweise, dass der «Widerstand» im Westjordanland noch lebendig sei.

Rund 400'000 Israelis leben in den unterschiedlich grossen Siedlungen im Westjordanland. Die Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis in dem besetzten Gebiet haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Ende November war ein Palästinenser mit einem Auto in eine Gruppe israelischer Soldaten gefahren. Die drei Soldaten wurden leicht verletzt, der Fahrer des Wagens wurde erschossen.

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