Die japanische Polizei hat einen Mann inhaftiert, der für den Tod von 36 Menschen im vergangenen Jahr bei einem Brandanschlag auf ein Zeichentrickfilm-Studio verantwortlich sein soll.
Gebäude von Kyoto Animation nach dem Brand
Gebäude von Kyoto Animation nach dem Brand - JIJI PRESS/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • 36 Menschen im vergangenen Jahr bei Brand in Kyoto getötet.

Dem 42-Jährigen werde 36-facher Mord sowie 34-facher versuchter Mord angelastet, teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Kyoto mit. Bei dem Feuer im Juli waren 36 Menschen ums Leben gekommen und 34 weitere Menschen verletzt worden.

Der Tatverdächtige war von der Polizei bereits kurz nach dem Brand festgenommen worden. Da der Mann sich jedoch selber schwere Brandverletzungen zugezogen hatte, hatten die Behörden bislang auf seine formelle Inhaftierung verzichtet.

Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Senders NHK ist der mutmassliche Brandstifter zwar nicht vollständig von seinen Verletzungen genesen. Eine Polizeiwache sei aber für seine medizinische Behandlung ausgestattet worden, so dass er dorthin verlegt werden könne.

Das Motiv der Tat ist weiterhin unklar. Laut Medienberichten soll der 42-Jährige die Tat aber gestanden haben. In einigen Berichten hiess es, der Mann habe sich dafür rächen wollen, dass das Studio angeblich Plagiate seiner Arbeit produziert habe.

Ein Polizeisprecher sagte, der Mann sei in das Gebäude der Firma Kyoto Animation eingedrungen, habe Benzin im Erdgeschoss verspritzt und dieses dann angezündet. Der Anschlag war das Verbrechen mit den meisten Todesopfern seit Jahrzehnten in Japan. Es löste riesiges Entsetzen in dem Land aus, in dem grössere Gewaltverbrechen vergleichsweise selten sind.

Kyoto Animation ist für eine Reihe von Zeichentrick-Filmen für das Fernsehen wie etwa «Munto», «Lucky Star» und «K-ON!» bekannt. Japan ist weltweit für seine Zeichentrickfilme berühmt.

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