Vatikan verteidigt Papst Rohingya-Konflikt
Der Papst-Besuch in Myanmar stand ganz im Zeichen der Rohingya-Krise. Der Vatikan muss Franziskus nun gegen Kritik verteidigen, dass er in der Sache wenig klar gewesen ist.
Der Vatikan hat die weiche Linie von Papst Franziskus bei
seinem Myanmar-Besuch mit Blick auf die Krise der verfolgten Rohingya
verteidigt. Die Warnung der katholischen Kirche vor Ort, nicht explizit auf den
Konflikt um die muslimische Minderheit einzugehen und die Rohingya auch nicht
beim Namen zu nennen, sei ernst genommen worden, sagte Papst-Sprecher Greg
Burke am Mittwoch in Rangun. Die Reise sei nicht als «Flüchtlings-Reise»
angelegt gewesen, sagte Burke. Vielmehr handele es sich um eine diplomatische
Reise, um dem Land «Einheit» zu bringen.
Die Reise wurde noch vor dem Gewaltausbruch im Bundesstaat
Rakhine in Myanmar im August geplant. Augenzeugen berichteten von
Brandschatzungen, Vergewaltigungen und brutaler Gewalt des Militärs.
Hunderttausende Rohingya sind seitdem nach Bangladesch geflohen, wohin der
Papst am Donnerstag weiterreist. Die Vereinten Nationen sprechen von
«ethnischer Säuberung».
Menschenrechtsorganisationen hatten den Papst
kritisiert, dass er das Wort «Rohingya» nicht erwähnt und die Gewalt nicht klar
benannt hat. Kritisiert wird auch, dass der Papst kein
Rohingya-Flüchtlingslager laut offiziellem Programm besuchen wird.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Vatikan muss Papst Franziskus nach seinem Myanmar-Besuch verteidigen.
- Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Papst, er habe das Wort «Rohingya» nicht erwähnt und kein Flüchtlingslager besucht.
- Der Vatikan sagt, man wollte explizit nicht auf den Konflikt um die muslimischen Minderheiten eingehen.