Der Chef des Eisenerzkonzerns Vale ist nach der schlimmen Dammbruch-Katastrophe zurückgetreten.
Die Schlammlawine in Brumadinho.
Der Schlamm hatte in Brumadinho eine rot-braune Schneise in das satte Grün geschlagen und alles unter sich begraben. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef von Vale ist von seinem Amt zurückgetreten.
  • Das Bergwerk des Konzern wurde im Januar von einer Schlammlawine erfasst.

Nach dem verheerenden Dammbruch bei einem Bergwerk in Brasilien im Januar ist der Chef des Eisenerz-Konzerns Vale, Fabio Schvartsman, zurückgetreten. Auch andere hochrangige Mitarbeiter seien zurückgetreten.

Der Vorstand habe sich entschieden, damit den Empfehlungen der ermittelnden Staats- und Bundesanwälte zu folgen. Vale äusserte sich zunächst nicht dazu.

Chef verteidigt sein Handeln

Schvartsman bat den den Verwaltungsrat in einem Brief der von der Zeitung «Folha de S.Paulo» veröffentlicht wurde, ihn «vorübergehend» von seinem Posten entlassen zu werden. Zugleich verteidigte er sein Vorgehen. Er sei fest davon überzeugt, dass sein Handeln absolut angemessen und korrekt gewesen und er die Sicherheitsnormen im Unternehmen beachtet habe. Den Konzern führen soll nun einstweilen der Leiter der Sparte Basismetalle, Eduardo Bartolomeo.

Bei dem Dammbruch an einem Rückhaltebecken im Bundesstaat Minas Gerais wurden vermutlich mehr als 300 Menschen getötet und grosse Mengen an giftigem Schlamm freigesetzt. Zuletzt mehrten sich die Hinweise, dass der brasilianische Konzern von einem erhöhten Bruchrisiko wusste. Der deutsche TÜV Süd hatte den Damm im August 2018 geprüft und Massnahmen zur Stabilisierung angeregt. Erst vor vier Jahren hatte der Bruch eines von Vale betriebenen Damms die grösste Umweltkatastrophe in Brasilien verursacht.

Ad
Ad