Die Bürger Usbekistans segneten eine Verfassungsänderung ab. Diese legitimiert die autoritäre Herrschaft von Präsident Schawkat Mirsijojew.
Frau mit Stimmzettel Usbekistan
Eine Frau gibt ihre Stimme in einem Wahllokal während eines Referendums in Taschkent, Usbekistan ab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Usbekistan wurde eine neue Verfassung per Referendum bestätigt.
  • 90,21 Prozent der wahlberechtigten Bürger stimmten für die Verfassungsänderung.
  • Die Verfassungsänderung verlängert die Amtszeit des Präsidenten.

In der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan haben die Bürger nach offiziellen Angaben per Referendum mit grosser Mehrheit eine neue Verfassung bestätigt. Mit Ja hätten 90,21 Prozent gestimmt, teilte der Chef der Wahlkommission, Sajniddin Nisamchodschajew, am Montag mit. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Uza. Beobachter sehen in der Verfassungsänderung vor allem ein Mittel, um die Amtszeit von Präsident Schawkat Mirsijojew zu verlängern.

Laut Nisamchodschajew lag die Wahlbeteiligung bei 84,54 Prozent. Damit hätten knapp 16,7 Millionen Usbeken von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die neue Verfassung war zuvor schon von Unter- und Oberhaus des Parlaments verabschiedet worden.

Mirsijojew kann wieder antreten

Vorgesehen in der neuen Verfassung ist die Verkleinerung des Senats, dem Oberhaus des Parlaments, von 100 auf 65 Abgeordnete. Darüber hinaus wird die Amtszeit des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre verlängert und die Todesstrafe abgeschafft.

Zwar darf der Präsident weiterhin nur zwei Amtszeiten regieren. Allerdings kann der seit 2016 autoritär herrschende Amtsinhaber Mirsijojew auch bei der nächsten Wahl 2026 antreten. Seine beiden bisherigen Amtszeiten werden durch die Verfassungsänderung nicht gezählt. Mit einem ähnlichen Verfahren hatte sich 2021 Russlands Präsident Wladimir Putin die Möglichkeit einer ansonsten verfassungswidrigen Wiederwahl gesichert.

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